In den Tälern regnet es ergiebig, in den Bergen schneit es intensiv: Die Hochwasser- und Lawinengefahr in der Schweiz ist aktuell immens. Zermatt und Andermatt sind bereits von der Aussenwelt abgeschnitten, Tausende Menschen sitzen fest.
Der Winter hat die Schweiz fest im Griff: Eine starke, nordwestliche Höhenströmung sorgt seit Tagen für enorme Niederschlagsmengen mit Regen im Tiefland und intensivem Schneefall in den Bergen. Die Folge: die Lawinengefahr im ganzen Alpenraum ist sehr hoch.
In den tieferen Lagen drohen Hochwasser, Hangrutsche und Muren. Erst ab Dienstag wird sich die Wettersituation langsam bessern.
Bis zu 100 Liter regen pro Quadratmeter
Laut MeteoNews fallen im ganzen Land heftige Niederschläge. Vor allem am Alpennordhang sowie in Nord- und Mittelbünden wird es sehr feucht.
Im Flachland wird bis Montagnacht mit bis zu 50 Liter Regen pro Quadratmeter gerechnet. Entlang der Alpen und Voralpen sind es sogar bis zu 100 Liter.
Die derzeitige Schneefallgrenze von 1.500 bis 1.800 Metern führt dazu, dass grosse Teile des Niederschlags als Regen fallen. Sie gelangen in den Abfluss, was die Pegel der Flüsse stark ansteigen lässt.
Hinzu kommt starker Wind, der im Flachland rund 70 km/h erreicht und in hohen Berglagen erneut Orkanstärke erreichen kann.
Skiorte nicht erreichbar
Nicht nur der Regen beschäftigt das Land: In den Bergen wird bis Montagabend stellenweise mehr als ein Meter Neuschnee fallen, womit auch die Lawinengefahr im gesamten Alpenraum deutlich ansteigt.
In der Nacht auf Montag wurde sie in weiten Teilen der Schweiz sowie in Westösterreich auf die höchste Stufe 5 ("sehr hoch") hinaufgesetzt. Das 1.600 Meter hoch gelegene Zermatt ist derzeit ebenso aufgrund der intensiven Schneefälle von der Aussenwelt abgeschnitten wie das Dorf Andermatt im Ursental (Kanton Uri).
Auf den Bergen rund um die beiden Skiorte liegt der Schnee derzeit bei rund drei Metern Höhe, im Tal sind es immer noch zwei Meter.
Aufgrund des intensiven Schneefalls und der Lawinengefahr wurde der Zugverkehr eingestellt, die Strassen sind nicht mehr befahrbar und tausende Winterurlauber sitzen fest.
Höhepunkt des Schneefalls vorerst erreicht
Am Dienstag beruhigt sich das Wetter vorübergehend. Dann wird auch die Lawinengefahr klar zurückgehen und in der ganzen Schweiz grossteils hochdruckbestimmtes, ruhiges Wetter mit leichter Bewölkung und milden Temperaturen von bis zu 11 Grad vorherrschen.
Die Alpensüdseite sowie das Engadin sind schon Anfang der Woche wetterbegünstigt: Hier gibt es Montag und Dienstag zwischen 8 und 11 Grad. In Alpennähe bleibt es den ganzen Tag bewölkt und regnerisch, es gibt an der Alpensüdseite jedoch auch trockene, mitunter sogar längere sonnige Phasen.
Ab Donnerstag setzen jedoch wieder Niederschläge ein. Vor allem am Freitag kann es in der ganzen Schweiz ergiebig regnen und auch wieder schneien.
Das Wetter der kommenden Tage im Überblick:
Montag: viel Niederschlag mit Ausnahme der Alpensüdseite, maximal 9 Grad
Dienstag: erste Auflockerungen, zwischen 9 und 11 Grad
Mittwoch: in der Deutschschweiz stark bewölkt mit einzelnen Sonnenminuten, in der Westschweiz und an der Alpensüdseite freundlicher, Tageshöchstwerte zwischen 9 und 10 Grad
Donnerstag: Hochnebel und Sonne im Osten, im Rest des Landes starke Bewölkung und Niederschlag, Höchstwerte zwischen 7 und 10 Grad
Freitag: Stellenweise starker Niederschlag, viel Regen und auch Schnee. Die Schneefallgrenze sinkt auf 1.000 bis 700 Meter.
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