Knoblauch und Rauch von Feuerwerkskörpern sollen gegen das Coronavirus helfen: Die Flut von falschen Informationen zur gegenwärtigen Epidemie in den sozialen Medien ist erschreckend. Die WHO zeigt sich deswegen besorgt und spricht von einer "massiven Infodemie". Die Organisation hat nun eine Informationskampagne gestartet, um über die Mythen aufzuklären.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zeigt sich über die Informationsflut zum neuartigen Coronavirus besorgt. Der Ausbruch des Erregers 2019-nCoV sei von einer "massiven Infodemie", einer Überschwemmung an Informationen, begleitet worden. Das teilte die Organisation am Sonntagabend in Genf mit. Einige Berichte seien korrekt, andere hingegen nicht.
Da es die Flut an Informationen vielen Menschen schwer mache, zwischen Mythen und Fakten zu unterscheiden, hat die WHO nun eine grosse Informationskampagne auf Facebook, Twitter und anderen sozialen Medien gestartet.
Die wichtigsten Fragen und Antworten der WHO
In der Kampagne werden ausführlich Fragen rund um das Virus beantwortet.
Hilft die Impfung gegen Lungenentzündung gegen das neue Virus?
Nein. Impfungen gegen die Lungenentzündung helfen nicht. Das Virus ist so neu und anders, dass es seine eigene Impfung benötigt.
Hilft regelmässiges Spülen der Nase mit Kochsalzlösung gegen eine Infektion?
Nein. Es gibt keine Belege dafür, dass dadurch Infektionen mit dem neuen Virus verhindert worden sind.
Ist es sicher, einen Brief oder Paket aus China zu erhalten?
Ja, es ist sicher. Personen, die Pakete aus China erhalten, laufen nicht Gefahr, das Virus zu bekommen. Aus früheren Analysen ist bekannt, dass Coronaviren auf Objekten wie Briefen oder Paketen nicht lange überleben können.
Manche Fragen sind ein wenig kurioser. Wegen der Informationsflut möchte die WHO aber vor allem mit diesen Mythen aufräumen.
Hilft das Essen von Knoblauch gegen das Virus?
Knoblauch ist ein gesundes Lebensmittel mit möglicherweise antimikrobiellen Eigenschaften. Es gibt allerdings keine Beweise dafür, dass der Verzehr von Knoblauch Menschen gegen das Virus geschützt hat.
Kann der Rauch und das Gas von Feuerwerkskörpern das Virus aufhalten?
Nein. Das Einatmen von Rauch und Gas von einem Feuerwerk oder Kracher ist gefährlich und tötet das Virus nicht.
Regelmässiges Händewaschen ist das A und O
Auf einer gesonderten Webseite gibt die WHO noch zahlreiche Tipps, wie das Risiko einer Übertragung des Coronavirus vermindert werden kann. So hilft zum Beispiel regelmässiges Händewaschen mit Seife und Wasser - auch wenn die Hände nicht sichtbar dreckig sind.
Ausserdem rät die WHO, in die Armbeuge zu husten und zu niesen oder dabei ein Taschentuch zu benutzen. Dieses sollte anschliessend sofort entsorgt werden. Ausserdem ist es wichtig, den Kontakt zu Personen zu vermeiden, die husten und Fieber haben.
Wenn Sie selbst Fieber, Husten und Schwierigkeiten beim Atmen haben, ist es ratsam, sofort einen Arzt aufzusuchen. Teilen Sie ihm umgehend mit, ob Sie in den letzten Wochen gereist sind und wohin.
Wenn Sie Märkte in Regionen besuchen, in denen es bestätigte Fälle des Coronavirus gibt, vermeiden Sie am besten den Kontakt zu lebenden Tieren und zu Oberflächen, mit denen diese in Berührung gekommen sein könnten.
Die WHO warnt ausserdem vor dem Verzehr von rohen oder unzureichend gekochten tierischen Produkten. Rohes Fleisch, Milch oder Tierorgane sollten mit Sorgfalt behandelt werden. (ff)
Verwendete Quellen:
- WHO: "Novel Coronavirus (2019-nCoV) advice for the public"
- dpa
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