Genf - Weltweit sind nach Schätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Jahr 2021 rund 300.000 Menschen ertrunken. Das geht aus dem nun veröffentlichen WHO-Report zum Ertrinkungstod hervor. Mit jeweils rund 83.000 ertranken die meisten Menschen demnach in Südostasien und der Pazifik-Region, zu der auch Ostasien gehört. Seit dem Jahr 2000 ist den Angaben zufolge die Häufigkeit dieser Todesart um 38 Prozent gefallen. Den stärksten Rückgang gibt es demzufolge mit 68 Prozent in Europa. In Afrika ist dagegen kein markantes Minus festzustellen.
Unter den Opfern besonders viele Kinder
Vor allem Kinder verlieren ihr Leben im Wasser. Jedes vierte Todesopfer war laut WHO jünger als fünf Jahre. 20 Prozent waren zwischen 5 und 14 Jahre alt. Generell gehöre Ertrinken zu den häufigsten Todesursachen in dieser Altersgruppe. Das Problem sei vor allem ein Phänomen der armen Staaten. "Arme und ausgegrenzte Menschen sind unverhältnismässig stark vom Ertrinken betroffen", so der Report.
Fehlende Prävention
Ein Grund dafür seien fehlende oder geringe Anstrengungen zur Prävention. Nur ein Viertel der Staaten, deren Daten für den Bericht ausgewertet wurden, hätten Vorbeugungs-Programme. Ausserdem seien die gesetzlichen Vorschriften oft mangelhaft, so die WHO weiter.
Nur 38 Prozent der betrachteten Staaten hätten verbindliche Regeln für lebensrettende Ausrüstung an Bord von Schiffen. Auch im privaten Bereich fehlten Gesetze. Nur wenige Staaten würden zum Beispiel einen Zaun für Pools vorschreiben, um den Zugang von kleinen Kindern zu erschweren. © Deutsche Presse-Agentur
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