In Italien formiert sich der Widerstand gegen eine Benennung des Mailänder Flughafens Malpensa nach Silvio Berlusconi.
Der Bürgermeister der Stadt, Giuseppe Sala, sagte am Dienstag der Nachrichtenagentur AGI, eine solche Umbenennung sei eine wichtige Entscheidung - eine Entscheidung, die nicht binnen 24 Stunden getroffen werden sollte. Verkündet hatte sie Matteo Salvini von der rechtsnationalen Lega, aktuell Verkehrsminister im Kabinett von
Bürgermeister Sala beschwerte sich: "Warum hat er das nicht mit der SEA abgesprochen?" Die SEA betreibt den Flughafen Malpensa, beteiligt am Unternehmen ist auch die Stadt Mailand.
Salvini hatte den Beschluss zur Umbenennung des Flughafens am Freitagabend überraschend in einer Fernsehsendung bekannt gegeben. Die "endgültige" Entscheidung obliege dem Verkehrsminister "und ich bin bereit, sie mit Stolz und Gefühl zu unterzeichnen, in Erinnerung an meinen Freund Silvio, grosser Unternehmer, grosser Mailänder und grosser Italiener".
Ex-Regierungschef Berlusconi war im vergangenen Jahr im Alter von 86 Jahren gestorben. Er ist in Italien stark umstritten. Kritiker sahen in ihm einen Steuerbetrüger und Playboy, der seine politische Macht nutzte, um seine Geschäftsinteressen zu verfolgen. Über lange Jahre war er in Prozesse verwickelt, die mit seinen Bunga-Bunga-Sexpartys zusammenhingen, an denen wohl minderjährige Mädchen teilgenommen hatten.
Die oppositionelle Demokratische Partei (PD) startete umgehend nach Salvinis Ankündigung eine Umfrage zu anderen Namen für Malpensa. Das Leben Berlusconis repräsentiere nicht diejenigen, "die wie wir gegen die Werte kämpfen, für die diese Zeit stand". Die linke Gewerkschaft CGIL schlug den Namen Carla Fracci vor - die legendäre Ballerina, geboren in Mailand, war 2021 gestorben. Ihr Name stehe weltweit für "Eleganz, Stil und Mut". © AFP
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