Die Wiesn boomt, Wirte und Schausteller sind zufrieden. Millionen Gäste aus aller Welt haben in der ersten Woche das Volksfest besucht. Ein paar Regentage hielten sie nicht ab. Nur einer kam nicht: Barack Obama.
Friedlich und fröhlich haben in der ersten Wiesn-Woche 3,3 Millionen Menschen auf dem grössten Volksfest der Welt gefeiert, ebenso viele wie im Vorjahr. "Wir haben eine wahnsinnig schöne, eine ruhige, eine entspannte Wiesn", sagte Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner (CSU) am Sonntag zur Halbzeit des Festes.
Der ehemalige US-Präsident
Dabei hatte er nach eigenen Angaben sogar eine Lederhose anprobiert. "Ich fand, ich sah ziemlich gut aus. Ich werde sie für Michelle tragen", sagte er bei der Messe. Der Besuch des Festes sei für ihn allerdings schwierig. "Der Secret Service wird etwas nervös." 2016 hatte Obama angekündigt, nach dem Ende seiner Amtszeit die Wiesn besuchen zu wollen.
Andere Prominente feierten mit. Gesehen wurden auch mehrere Politiker, unter ihnen Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU), FDP-Chef Christian Lindner und der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach.
72 Ochsen verspeist, Duschschlauch und Handstaubsauger gefunden
Wirte und Schausteller zeigten sich mit der ersten Wiesn-Woche zufrieden. Die Gäste verspeisten 72 Ochsen, 2 mehr als im Vorjahr. Auch wenn es zum Bier keine Zahl gab: "Der Bierkonsum ist stabil", sagte Baumgärtner.
Ein neuer Trend: "Lebkuchen-Lamas und Lama-Luftballons sind der absolute Renner." Rund 55.000 Masskrüge versuchten Besucher als Souvenir mitzunehmen, aufmerksame Ordner sammelten die Krüge ein.
Bis zur Halbzeit wurden am Wiesn-Fundbüro 1.370 Dinge abgegeben, im Vorjahr waren es nur 865 gewesen. Dabei sorgten neben Hunderten Kleidungsstücken, Ausweisen, Smartphones und Geldbörsen vor allem ein originalverpackter Duschschlauch und ein Handstaubsauger für Überraschung, wie Baumgärtner sagte. Wie fast jedes Jahr wurden auch ein Ehering und Krücken gefunden.
Polizei, Feuerwehr und Sanitätsdienst mussten 1.010-mal zu Einsätzen ausrücken, etwas öfter als im Vorjahr, sagte der Münchner Polizeisprecher Marcus da Gloria Martins. Es gab 465 Straftaten, vor allem Diebstähle, Körperverletzungen, Drogen- und Sexualdelikte. Die Zahl von 25 Sexualdelikten sei angesichts der Besucherzahl noch gering; es gebe aber 3 Fälle, "wo wir in Blickrichtung Vergewaltigung ermitteln."
Auf dem Oktoberfest feiere an einem gut besuchten Tag am Wochenende zahlenmässig die Bevölkerung von Mainz und Lübeck gemeinsam auf einer Fläche von 35 Fussballfeldern, sagte da Gloria Martins. Ein tödlicher Zwischenfall überschattet das Fest: Eine S-Bahn erfasste einen 22-jährigen Besucher aus Frankreich. Er war mit dem Fuss zwischen Bahnsteig und Zug geraten und einige Meter mitgerissen worden. (dpa/fra)
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