Seit dem Osterwochenende herrscht traurige Gewissheit: Die vermissten Weltklasse-Kletterer David Lama, Hansjörg Auer und Jess Roskelley sind bei einer Tour auf dem Berg Howse Peak in Kanada ums Leben gekommen. Nun wurde das womöglich letzte Foto der Dreien öffentlich. Es zeigt sie auf dem Gipfel.
Am Ostersonntag wurden die Leichen der Extremsportler David Lama, Hansjörg Auer und Jess Roskelley im Banff-Nationalpark geborgen, wie die Parkverwaltung mitteilte.
Vier Tage zuvor wurden sie vermisst gemeldet. Nach Angaben kanadischer Behörden wollten die drei Kletterer den Berg Howse Peak im Nationalpark Banff über eine schwierige Route an der Ostseite besteigen.
"Sie waren auf dem Gipfel"
Nun wurde das womöglich letzte Foto der drei Extremkletterer öffentlich. Der italienische Journalist Alessandro Filippini postete ein Foto auf Facebook, das die drei auf dem Gipfel des 3.295 Meter hohen Berges Howse Peak zeigen soll.
"Sie waren auf dem Gipfel", schreibt der Journalist dazu, und weiter: "Die Traurigkeit lässt nicht nach, aber jetzt wissen wir, dass Jess Roskelley, David Lama und Hansjörg Auer auch ihren letzten Aufstieg an der Ostwand des Howse Peak abgeschlossen haben."
Das Foto sei nach der Bergung der Leichen im Smartphone des US-Amerikaners Roskelley entdeckt worden. Es wurde nach Angaben Filippinis am Dienstag, den 23. April 2019, um 12:43 Uhr aufgenommen.
Die Informationen sollen von der Familie Roskelleys stammen. Diese hatte das Bild am Sonntag auf dem Instagram-Account Jess Kelleys gepostet.
Lama, Auer und Roskelley wurden wohl von Lawine überrascht
Nach der Vermisstenmeldung am vergangenen Mittwoch durchsuchten Rettungskräfte die Gegend aus der Luft und konnten dabei Anzeichen für mehrere Lawinenabgänge feststellen. Im Geröll hätten sie Bergsteiger-Ausrüstung gesichtet, hiess es.
Die Suche musste wegen erhöhter Lawinengefahr und schlechter Wetterbedingungen zeitweise ausgesetzt werden. Die Behörden in Kanada hatten bereits am Donnerstag Zweifel geäussert, die Männer noch lebend finden zu können.
Familien nehmen Abschied
Freunde Lamas hatten am Freitag eine Abschiedsbotschaft auf seine Webseite gestellt. "David lebte seine Passion für den Alpinismus mit vollster Überzeugung. [...] Er war ein Freigeist durch und durch. Viel zu früh ist diese Reise nun zu Ende gegangen", hiess es da. Seine Eltern schrieben dort: "Er folgte stets seinem Weg und lebte seinen Traum. Das nun Geschehene werden wir als Teil davon akzeptieren." Seit Freitag gab es auf der Seite zahlreiche Beileidsbekundungen.
Auf Auers Webseite posteten Familie und Freunde Gedanken des Bergsteigers aus dem Jahr 2015. "Klettern und Bergsteigen im Grenzbereich ist kein Spiel ohne Risiko – aber eines, ohne das ich nicht leben kann", hiess es da.
In der Nacht zum Montag dankte die Familie Roskelleys auf dessen Instagram-Account der Kletter-Gemeinde sowie Freunden, Bekannten und einem Sponsor des Extremsportlers. (jwo/dpa)
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