Das Herz einer 34-jährigen Britin schlug sechs Stunden lang nicht. Dann wurde sie wiederbelebt. Es war der längste Herzstillstand vor einer erfolgreichen Reanimation in Spanien.

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Ein Schneesturm wurde Audrey Mash zum Verhängnis, gleichzeitig war die Kälte ihre Rettung. Die in Barcelona lebende Britin befand sich mit ihrem Freund auf einer Wanderung über die Pyrenäen, als sie von dem eisigen Wetter überrascht wurden.

Die 34-Jährige erlitt einen Herzstillstand, noch vor Ort versuchte ihr Freund sie wiederzubeleben – ohne Erfolg. Bis die Rettungskräfte eintrafen, dauerte es über zwei Stunden. Anschliessend wurde sie in das Krankenhaus Vall d'Hebron in Barcelona geflogen. Sie hatte zu diesem Zeitpunkt bereits keine Vitalfunktionen mehr, ihre Körpertemperatur war stark abgesunken.

"Ich treffe ein junges Mädchen mit Herzstillstand und keinen Anzeichen von Leben an", beschreibt Eduard Argudo, Intensivmediziner im Vall d’Hebron Krankenhaus laut der spanischen Zeitung "La Vanguardia" die Situation. "Sie ist blass und blau. Das einzig Gute ist, dass sie sehr kalt ist. Alles andere sieht sehr schlecht aus." Ihre Körpertemperatur hatte zum Zeitpunkt der Einlieferung im Krankenhaus nur noch 20,2 Grad.

Frau spricht selbst von "Wunder"

Langsam wurde der Körper der Britin wieder auf 30 Grad erwärmt. Dafür verwendeten die Ärzte ein ECMO-Gerät, das die Lungen- und Herzfunktion des Patienten übernimmt. Die Maschine reichert das Blut mit Sauerstoff an und pumpt es durch den Körper. Nach sechs Stunden konnten die Mediziner eine Reanimation durchführen, sodass Mashs Herz um 21:46 Uhr wieder schlug.

Nach sechs Tagen konnte Audrey Mash von der Intensivstation entlassen werden. Neuronale Schäden hat die Britin nicht davon getragen. Nur ihre Hände kann sie aufgrund der Unterkühlung noch nicht wieder vollständig bewegen. Die Britin beschreibt ihre Rettung in der Pressekonferenz als "ein Wunder".

Unterkühlung rettet ihr das Leben

"Dies ist der längste uns bekannte Herzstillstand in Spanien", sagte der Arzt Eduard Argudo der Nachrichtenagentur AFP. In Skandinavien und den Alpen habe es bereits ähnliche Fälle gegeben. Die ECMO-Technik wurde erstmals in Spanien für eine Reanimation eingesetzt.

"Die Unterkühlung hat sie umgebracht, aber gleichzeitig auch gerettet", erklärte Argudo laut AFP. "Durch die Kälte verlangsamt sich der Stoffwechsel, die Organe benötigen weniger Blut und Sauerstoff. Das hilft, das Gehirn zu schützen."

In der Medizin wird das Herunterkühlen von Körpern als Hypothermie bezeichnet. Dieses Verfahren wird gezielt beispielsweise bei bestimmten Operationen oder nach einer Reanimation angewendet. (awa)

Verwendete Quellen:

  • AFP
  • La Vanguardia: Una mujer con hipotermia sobrevive a un paro cardiaco de más de seis horas, y sin daños neurológicos
  • The Telegraph: British woman brought back to life six hours after cardiac arrest

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