Während Tausende Menschen gegen die aus ihrer Sicht manipulierte Wiederwahl von Maduro auf die Strasse gehen, verlegt der autoritäre Staatschef aus Venezuela Weihnachten auf Oktober. Es ist nicht das erste Mal.

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Mitten in einer schweren politischen Krise in Venezuela zieht der autoritäre Präsident Nicolás Maduro Weihnachten um fast drei Monate vor. "Es ist September und es riecht schon nach Weihnachten. Als Dank an das kämpferische Volk werde ich Weihnachten per Dekret auf den 1. Oktober vorziehen", sagte Maduro am Montag in seiner persönlichen Fernsehsendung.

Es ist nicht das erste Mal, dass Maduro zu der ungewöhnlichen Massnahme greift, um von den drängenden Problemen des südamerikanischen Landes abzulenken. Während der Corona-Pandemie 2020 zog er Weihnachten auf den 15. Oktober vor, im Jahr darauf auf den 4. Oktober.

Damals veröffentlichte Maduro ein Video des mit Christbäumen und Weihnachtsdekoration geschmückten Präsidentenpalasts Miraflores. Traditionell verteilt die sozialistische Regierung in der Weihnachtszeit Lebensmittelpakete in den Armenvierteln des Landes.

Opposition wirft Maduro Wahlbetrug vor

Der in Venezuela seit 2013 autoritär regierende Linkspolitiker Maduro war nach der Präsidentschaftswahl Ende Juli ungeachtet internationaler Kritik offiziell zum Sieger der Wahl erklärt worden. Die Opposition wirft der Regierung in Caracas Wahlbetrug vor und reklamiert den Sieg für ihren Kandidaten Edmundo González Urrutia. Am Montag erliess ein Gericht auf Antrag der regierungstreuen Staatsanwaltschaft einen Haftbefehl gegen den Ex-Diplomaten.

Mehrere Länder, darunter die USA, Peru und Argentinien, erkannten in den Tagen nach dem Urnengang offiziell González Urrutia als rechtmässigen Wahlsieger an. Auch die Europäische Union und die Organisation Amerikanischer Staaten zweifeln das offizielle Wahlergebnis an.

Als Reaktion gegen das aus ihrer Sicht manipulierte Wahlergebnis kam es in Venezuela zuletzt immer wieder zu Massenprotesten, bei denen nach Angaben der Justiz 27 Menschen getötet und 2.400 Demonstranten festgenommen wurden. (dpa/afp/bearbeitet von thp)

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