Der Rechtsruck der CSU in Bayern bleibt nicht ohne Konsequenzen. So erklärt die AfD, dass man die inhaltliche Annäherung registriert habe und somit auch einem Schulterschluss nach der Landtagswahl offen gegenüber steht.
Die AfD-Vorsitzende
"Wenn ein Koalitionsvertrag unsere Inhalte abbildet, halte ich das für möglich. Das entscheidet aber die künftige Landtagsfraktion", sagte Weidel den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (Samstag) auf eine entsprechende Frage.
Weidel: Die CSU klingt bereits nach AfD
Führende CSU-Politiker übernähmen die AfD-Wortwahl, sagte Weidel. "Natürlich nicht ohne Eigennutz, sondern die CSU hat Angst davor, bei der Landtagswahl unter die 40 Prozent zu sacken. Um sich zu retten, übernimmt sie verbal unsere Positionen."
Der CSU droht bei der Bayern-Wahl Umfragen zufolge der Verlust der absoluten Mehrheit - eine Koalition mit der AfD hat sie aber ausgeschlossen.
Die Koalitionsparteien CDU, CSU und SPD haben im aktuellen ZDF-"Politbarometer" allesamt in der Wählergunst verloren.
Die Union verlor der am Freitag veröffentlichten Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen zufolge einen Prozentpunkt auf nun 32 Prozent, die SPD verlor sogar zwei Punkte auf 18 Prozent. Jeweils einen Punkt hinzugewinnen konnten Grüne, FDP und AfD.
Grüne und AfD lägen demnach gleichauf bei 14 Prozent, die FDP bei neun Prozent. Für die Linkspartei würden sich unverändert zehn Prozent entscheiden.
Die Rangliste der zehn wichtigsten Politiker in Deutschland wird nun von dem früheren Grünen-Chef Cem Özdemir mit einer Bewertung von 1,1 auf einer Skala von plus fünf bis minus fünf angeführt.
Es folgt Finanzminister Olaf Scholz (SPD) mit 1,0 vor Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit 0,9. Auf den weiteren Plätzen sind Aussenminister Heiko Maas (SPD) mit 0,8 und Linken-Fraktionschefin Sahra Wagenknecht mit 0,4.
Söder und Seehofer unbeliebtesten Politiker
Schlusslichter sind CSU-Chef und Innenminister Horst Seehofer mit minus 0,3 und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) mit minus 0,5.
Die Werte für beide verschlechtern sich damit vor dem Hintergrund des unionsinternen Streits um die Flüchtlingspolitik deutlich, vor allem durch Einbussen bei den Unionsanhängern.
Während Seehofer und Söder Flüchtlinge, die bereits in anderen EU-Staaten registriert wurden, auch im nationalen Alleingang an den Grenzen abweisen wollen, pocht Merkel auf einer europäischen Lösung.
Inhaltlich gab es dazu von den Befragten widersprüchliche Signale. Auf der einen Seite hielten es 91 Prozent der Befragten für besser, wenn es in der Flüchtlingspolitik europäische Lösungen geben würde.
Nur sieben Prozent plädierten für einen deutschen Alleingang. Allerdings sprachen sich zugleich 58 Prozent dafür aus, bereits anderswo registrierte Flüchtlinge an den Grenzen zurückzuweisen. 36 Prozent lehnten dies ab. (thp/afp/dpa)
© dpa
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