In Kabul explodiert eine Bombe in einer Hochzeitshalle. Mindestens 40 Menschen sterben, zahlreiche weitere werden verletzt.

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Bei einer schweren Explosion in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind mindestens 43 Menschen getötet worden.

Weitere mindestens 83 Menschen seien am Dienstag verletzt worden, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums, Wahidullah Madschroh. 24 der Verwundeten schweben demnach in Lebensgefahr.

Selbstmordattentäter sprengte sich in Hochzeitshalle in die Luft

Laut dem Sprecher des Innenministeriums, Nadschib Danisch, sprengte sich ein Selbstmordattentäter während einer religiösen Zeremonie anlässlich des Feiertags des Geburtstags des Propheten Mohammed in die Luft.

Augenzeugen zufolge, die der Fernsehsender ToloTV zitierte, befandent sich zu dem Zeitpunkt mindestens 1.000 Menschen in der Hochzeitshalle an der Flughafenstrasse.

Die Explosion habe sich im Uranus-Hochzeitspalast ereignet, sagte Polizeisprecher Basir Mudschahid. Laut der Nachrichtenagentur AFP galt der Anschlag dem Ulema-Rat, dem höchsten Gremium der afghanischen Geistlichkeit.

Die Ulemas waren aus dem ganzen Land nach Kabul gekommen, um zusammen den Geburtstag des Propheten Mohammed zu feiern.

Einer der schwersten Anschläge der vergangenen Monate

In der Flughafenstrasse reihen sich mehrere Hochzeitshallen aneinander, die abends alle mit bunten und festlichen Lichtern beleuchtet sind. Nach dem Anschlag waren im Zentrum Kabuls 45 Minuten lang durchgehend Sirenen von Rettungswägen zu hören. Bisher bekannte sich niemand zu dem Anschlag.

Die UN-Mission in Afghanistan (Unama) zeigte sich angesichts des Angriffs an einem religiösen Feiertag "empört". Es gebe glaubwürdige Berichte über eine hohe Zahl an zivilen Opfern, hiess es in einem Tweet der Organisation. Die UN-Familie drücke den vielen betroffenen Familien ihr tiefstes Beleid aus, hiess es weiter.

Es war einer der schwersten Anschläge in Kabul seit Monaten. Weitere Details waren zunächst nicht bekannt.

Erst vergangene Woche hatte sich ein Selbstmordattentäter am Rande einer Demonstration im Zentrum Kabuls in die Luft gesprengt. Dabei waren mindestens sechs Menschen gestorben. (ank/dpa/AFP)

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