- 21:50 Uhr: ➤ Ableger der IS-Terrormiliz reklamiert Anschlag in Kabul für sich
- 21:10 Uhr: Zwölf US-Soldaten bei Anschlag getötet
- 19:26 Uhr: Alle deutschen Soldaten, Diplomaten und Polizisten ausgeflogen
- 18:56 Uhr: Zahl der Toten steigt auf 13, mindestens 52 Verletzte
- 16:10 Uhr: Explosionen ausserhalb des Flughafens Kabul - mehrere Tote und Verletzte
- 15:05 Uhr: Widerstand gegen die Taliban formiert sich im Pandschir-Tal
- 11:42 Uhr: Bundesregierung will mit Taliban weiter zivile Evakuierungsaktion aushandeln
- 10:08 Uhr: Bundeswehrverband wirft Bundesregierung "Konzeptlosigkeit" zu Afghanistan vor
- 07:04 Uhr: Oberster Heeressoldat kritisiert Versagen der afghanischen Armee
- 06:35 Uhr: USA geben Sicherheitswarnung für Zugänge zu Flughafen Kabul aus
- 05:12 Uhr: UN-Bericht: Sicherheitslage in Afghanistan weitgehend ruhig
➤ Ableger der IS-Terrormiliz reklamiert Anschlag in Kabul für sich
Der in Afghanistan aktive Ableger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat den Anschlag am Flughafen von Kabul für sich reklamiert. Dies verlautbarte IS-Khorasan, wie der IS sich in Afghanistan und Pakistan nennt, am Donnerstagabend mit einer über das Internet verbreiteten Nachricht des IS-Sprachrohrs Amak.
Die weiteren Afghanistan-News des Tages:
Biden droht Terroristen mit Vergeltung
23:48 Uhr: Nach dem tödlichen Anschlag in der Nähe des Flughafens von Kabul hat US-Präsident
Zudem erneuerte er sein Versprechen, alle ausreisewilligen Amerikaner aus Afghanistan zu evakuieren. "Wir werden sie finden, und wir werden sie da rausholen", sagte Biden. Gleichzeitig kündigte er an, die Evakuierungen aus Afghanistan fortsetzen zu wollen. Er versicherte, die Terroristen könnten die USA nicht dazu bringen, ihre "Mission" zu stoppen.
US-Militär rechnet mit weiteren Terroranschlägen in Kabul
23:00 Uhr: Nach dem Anschlag ausserhalb des Flughafens von Kabul rechnet das US-Militär mit weiteren Angriffen von Terroristen. "Wir glauben, es ist ihr Wunsch, diese Angriffe fortzusetzen, und wir rechnen damit, dass sich diese Angriffe fortsetzen werden", sagte US-General Kenneth McKenzie, der das US-Zentralkommando Centcom führt, am Donnerstag in einer Videoschalte mit Journalisten im Pentagon. "Wir tun alles, was wir können, um auf diese Angriffe vorbereitet zu sein", sagte er. Dazu gebe es auch Gespräche mit den Taliban, die für die Sicherheit ausserhalb des Flughafens verantwortlich seien.
Es handle sich um eine "extrem aktive Bedrohungssituation" in der mit weiteren Angriffen zu rechnen sei, sagte der General weiter. Das US-Militär habe die Taliban daher aufgefordert, ihre Checkpoints ausserhalb des Flughafens noch weiter vom Gelände entfernt einzurichten, um einen zusätzlichen Sicherheitspuffer zu haben. Es gebe derzeit auch eine "hohe Bedrohung" durch Fahrzeuge, die für Selbstmordattentate eingesetzt werden könnten, betonte McKenzie. "Deshalb wollen wir die Möglichkeit reduzieren, dass eines dieser Fahrzeuge in die Nähe kommt", sagte der General.
Das Militär gehe davon aus, dass es zuvor bereits andere Anschlagspläne von Terroristen erfolgreich vereitelt habe, sagte McKenzie. Er machte die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) für den Angriff in Kabul verantwortlich. "Wir dachten, dass das früher oder später passieren würde", sagte McKenzie. Es sei ein extrem trauriger Tag für die US-Streitkräfte.
US-Streitkräfte: Evakuierungen gehen nach Terrorangriff weiter
21:30 Uhr: Die US-Streitkräfte setzen die Evakuierungsmission in Kabul auch nach dem verheerenden Terrorangriff am Flughafen der afghanischen Hauptstadt fort. "Wir führen den Auftrag weiter aus", sagte US-General Kenneth McKenzie, der das US-Zentralkommando Centcom führt, am Donnerstag in einer Videoschalte mit Journalisten im Pentagon.
Zwölf US-Soldaten bei Anschlag getötet
21:10 Uhr: Bei dem Anschlag ausserhalb des Flughafens von Kabul sind nach Angaben der US-Regierung zwölf amerikanische Soldaten getötet worden. Das sagte US-General Kenneth McKenzie, der das US-Zentralkommando Centcom führt, am Donnerstag in einer Videoschalte mit Journalisten im Pentagon. 15 US-Soldaten seien verletzt worden.
Kreise: UN-Generalsekretär lädt Vetomächte zu Krisensitzung ein
20:06 Uhr: Angesichts der chaotischen Situation und der angespannten Sicherheitslage in Afghanistan hat UN-Generalsekretär António Guterres die Vetomächte zu einem Krisentreffen eingeladen. Diplomatenkreisen zufolge sollen die Botschafter der USA, Chinas, Russlands, Grossbritanniens und Frankreichs am Montag in New York mit dem UN-Chef zusammenkommen, um sich über die Lage auszutauschen.
Johnson: Britische Rettungsmission wird trotz Anschlag fortgesetzt
20:00 Uhr: Die britischen Streitkräfte wollen ihre Evakuierungsmission trotz des tödlichen Anschlags am Flughafen in Kabul fortsetzen. Das sagte Premierminister
Mit dem Fortschritt der Evakuierungen zeigte sich Johnson zufrieden. Der grösste Teil derjenigen, die evakuiert werden sollten, sei bereits ausser Landes gebracht.
Alle deutschen Soldaten, Diplomaten und Polizisten ausgeflogen
19:26 Uhr: Die Luftwaffe hat am Donnerstag alle deutschen Soldaten, Diplomaten und verbliebenen Polizisten aus der afghanischen Hauptstadt Kabul ausgeflogen. Das sagte Verteidigungsministerin
Merkel geht von einem oder mehreren Selbstmordanschlägen aus
19:20 Uhr:
Explosionen ausserhalb des Flughafens Kabul - mindestens 13 Tote und 52 Verletzte
18:56 Uhr: Bei dem Anschlag am Flughafen der afghanischen Hauptstadt Kabul sind nach Angaben der militant-islamistischen Taliban mindestens 13 Menschen getötet worden. Mindestens 52 weitere seien verletzt worden, teilte der Sprecher des politischen Büros der Taliban in Doha am Donnerstag mit. Man verurteile diesen grausamen Vorfall aufs Schärfste und werde alles unternehmen, um die Schuldigen zur Rechenschaft zu ziehen, hiess es weiter.
Deutsche Soldaten wurden laut einer Mitteilung der Bundeswehr nicht verletzt.
Die US-Sender "CNN" und "Fox News" meldeten unter Verweis auf das US-Militär, dass es sich um ein Selbstmordattentat gehandelt haben könnte. Die salafistische Terrororganisation Islamischer Staat reklamiert die Anschläge für sich.
Vor dem Flughafen hat es nach ersten Erkenntnissen zwei Explosionen gegeben - eine an einem der Flughafentore und eine bei einem nahe gelegen Hotel. Das US-Verteidigungsministerium berichtete, dass bei der Explosion an einem der Flughafentore auch amerikanische Soldaten getötet worden seien. Das teilte der Sprecher John Kirby mit, ohne eine genaue Zahl zu nennen.
Ein auf Twitter geteiltes Bild, das offenbar vom Inneren des Flughafengeländes aufgenommen wurde, zeigte eine grosse Rauchwolke. Der lokale Fernsehsender ToloNews veröffentlichte auf Twitter Bilder, auf denen zu sehen ist, wie Verletzte in Schubkarren transportiert werden. Ein Augenzeuge erzählte dem TV-Sender die Explosion sei sehr stark gewesen. Manche Menschen seien ins Wasser gefallen – an einem Gate ist ein langer Wassergraben – und mehrere ausländische Soldaten seien zu Boden gefallen. Er habe auch Tote gesehen.
Der gut vernetzte afghanische Journalist Bilal Sarwari schrieb auf Twitter, ein Selbstmordattentäter habe sich in einer grossen Menschenmenge in die Luft gesprengt. Mindestens ein weiterer Angreifer habe danach das Feuer eröffnet. Sarwari berief sich auf mehrere Augenzeugen in dem Gebiet.
Nach der Explosion hätten US-Soldaten an einem anderen Flughafengate Tränengas eingesetzt, um die Menschen auseinander zu treiben, sagte ein Bewohner Kabuls, der an diesem Gate war. Er schätzte, zu dem Zeitpunkt seien dort 2.000 bis 4.000 Menschen gestanden. Mehrere Frauen und Mädchen seien durch das Tränengas verletzt worden.
Die Sicherheitslage rund um den Flughafen hatte sich in den vergangenen Stunden noch einmal deutlich zugespitzt. Die deutsche Botschaft in Afghanistan und andere Stellen hatten vor einer Terrorgefahr gewarnt. Die US-Botschaft hatte US-Bürger, die sich am Abbey Gate, East Gate oder North Gate aufhielten, in der Nacht zu Donnerstag dazu aufgerufen, das Gebiet "sofort" zu verlassen. Grossbritanniens Staatssekretär im Verteidigungsministerium, James Heappey, sprach noch am Donnerstagmorgen von der Drohung eines "ernsthaften, unmittelbaren, tödlichen Angriffs" binnen Stunden auf den Flughafen oder die von westlichen Truppen genutzten Zentren.
Transportflugzeug der Bundeswehr landet nach Explosion in Kabul
18:47 Uhr: Nach dem Anschlag in Kabul hat die Bundeswehr am Donnerstag ein für die Versorgung von Verletzten ausgerüstetes Transportflugzeug A400M zurück zum Flughafen der afghanischen Hauptstadt geschickt.
Die für mögliche Notfälle im Luftraum über Kabul bereitgehaltene Maschine landete am Abend nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur ausserplanmässig und bot den US-Amerikanern Hilfe bei der Versorgung an. Zudem wurden zwei deutsche Soldaten aufgenommen, die während des Chaos nach der Explosion vor dem Flughafen noch am Boden geblieben waren. Am Abend startete die Maschine nach Militärangaben wieder.
Letzte geplante Evakuierungsflüge der Bundeswehr in Kabul gestartet
16:42 Uhr: Die Bundeswehr ist am Donnerstag mit den letzten geplanten Evakuierungsflügen zur Rettung von Deutschen und einheimischen Mitarbeitern aus Afghanistan gestartet. Die drei Flugzeuge hoben nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur am Abend (Ortszeit) vom Flughafen Kabul aus mit dem Ziel Taschkent in Usbekistan ab. Die Bundeswehr hat damit am Donnerstag mit insgesamt vier Maschinen Schutzbedürftige und Soldaten dieses Einsatzes ausgeflogen.
Drei Maschinen wurden am Freitag zurück in Deutschland erwartet. In der Bundeswehr liefen Planungen für einen Empfang mit Rückkehrerappell auf dem niedersächsischen Fliegerhorst Wunstorf.
Pentagon: Evakuierungsflüge enden nicht in 36 Stunden
15:40 Uhr: Das US-Verteidigungsministerium ist Befürchtungen entgegengetreten, die Evakuierungsflüge der USA am Flughafen in Kabul könnten bereits mehrere Tage vor dem geplanten Abzug der amerikanischen Truppen enden. "Die Evakuierungsoperationen in Kabul werden nicht in 36 Stunden abgeschlossen sein", schrieb Pentagon-Sprecher John Kirby am Donnerstag auf Twitter. Die USA wollten bis zum Ende der Mission weiter "so viele Menschen wie möglich evakuieren". Bis zum Monatsende am kommenden Dienstag wollen die USA ihre Truppen aus Kabul abziehen.
Am Flughafen der afghanischen Hauptstadt spitzt sich die Lage dramatisch zu. Unter Warnungen vor Terroranschlägen steuern die militärischen Rettungsflüge von dort auf ein Ende zu. Die Bundeswehr flog am Donnerstag mit einem ihrer letzten Evakuierungsflüge 150 weitere Menschen aus. Kanada, Belgien, Dänemark und Polen stellten die Evakuierungen bereits ein, die Niederlande planten das noch für Donnerstag, Frankreich für Freitag. Der Andrang am Flughafen stieg noch einmal. Verzweifelte Menschen dort hoffen nach der Machtübernahme der Taliban auf eine Chance, ausser Landes und in Sicherheit gebracht zu werden.
Das US-Militär kontrolliert den Flughafen in Kabul und hat dort mehrere Tausend Soldaten stationiert, die den Evakuierungseinsatz absichern. Nach dem Abzug der amerikanischen Truppen sehen sich die anderen westlichen Staaten nicht in der Lage, ihre Evakuierungsmissionen fortzusetzen.
Seehofer unterstützt Bemühungen für weitere Aufnahme von Ortskräften
15:18 Uhr: Die Bundesregierung will sich nach den Worten von Innenminister
Mit Blick auf einzelne abgeschobene Straftäter, denen es gelungen war, über die Evakuierungsflüge nach Deutschland zu gelangen, sagte Seehofer, diese hätten ihre Unterlagen gefälscht. "Wenn man eine unbürokratische Lösung will, bekommt man auch ein gewisses Risiko, aber in einer Notsituation nehmen wir das Risiko in Kauf", fügte er hinzu.
Angesichts der aktuellen Notsituation könne eine Sicherheitsüberprüfung von Einzelnen erst in Deutschland stattfinden. "Und das hat auch die Kehrseite: Die Leute sind dann da." Auch wenn es sich bisher nur um eine niedrige Zahl von Fällen im einstelligen Bereich handele, "sie sind da und wir können sie jetzt nicht nach Afghanistan abschieben, also können wir sie nur überwachen"
Dennoch sei es in einer Notsituation richtig, unbürokratisch zu handeln, um ehemalige Ortskräfte deutscher Institutionen und Menschen mit besonderem Schutzbedarf ausser Landes zu bringen. Dazu zählten beispielsweise afghanische Frauen, die sich besonders für Menschenrechte engagiert haben. Dies stehe nicht im Widerspruch zum generellen Ziel des Bundesinnenministeriums, die Migration nach Deutschland zu steuern und zu begrenzen.
Widerstand gegen die Taliban formiert sich im Pandschir-Tal
15:05 Uhr: In sozialen Medien tauchten kürzlich Videos auf, die Fahrzeugkonvois mit Bewaffneten im Pandschir-Tal im Nordosten Afghanistans zeigen. Ahmad Massud will dort den Widerstand gegen die Taliban anführen.
Er ist der Sohn von Achmad Schah Massud, besser bekannt als der "Löwe von Pandschir", und will nun, da die Taliban die Macht in Afghanistan übernommen haben, offenbar in die Fussstapfen seines Vaters treten. Dieser hatte in den 1990er-Jahren erbitterten Widerstand gegen die Taliban geleistet, bis er bei einem Selbstmordattentat zwei Tage vor dem 11. September 2001 getötet wurde.
"Unsere Priorität sind Frieden und Verhandlungen", sagt Massuds Assistent Fahim Daschti. Wenn aber die Taliban auf militärische Mittel und Gewalt setzten, "dann beginnt eine weitere Periode des Krieges in Afghanistan".
Wie stark der bisherige Widerstand sei, will Daschti nicht sagen. Nur so viel: Viele Menschen aus anderen Provinzen des Landes seien bereits in der Provinz - Zivilisten wie auch Militärs.
In der Tat gab es an dem chaotischen Tag des Falls von Kabul Mitte des Monats Berichte, zahlreiche Sicherheitskräfte seien mit ihrer Ausrüstung in das Tal gefahren, darunter angeblich eineinhalb Bataillone der Spezialkräfte. Bereits in den Wochen davor schafften Pandschiris unzählige Waffen, Munition und andere Kriegsausrüstung dorthin. Auch mit Essensvorräten sollen sie sich eingedeckt haben.
Aber auch von ausserhalb Pandschirs gibt es Meldungen über einen aufkeimenden Widerstand gegen die Taliban-Herrschaft. Aus drei Bezirken der Provinz Baghlan, gleich an der Grenze zu Pandschir, kamen in den vergangenen Tagen Berichte über einen ersten bewaffneten Widerstand.
Dort sollen Kämpfer nach Gefechten mit den Islamisten an einem Ort eine Taliban-Flagge eingeholt und wieder die Nationalflagge gehisst haben. Der bisherige Verteidigungsminister Bismillah Chan Mohammadi erklärte daraufhin auf Twitter: "Der Widerstand lebt."
Brite bittet Taliban um sicheres Geleit für Katzen und Hunde
14:03 Uhr: Ein Brite in Afghanistan hat die militant-islamistischen Taliban um sicheres Geleit für mehr als 150 Katzen und Hunde für die Ausreise aus der Hauptstadt Kabul gebeten. "Mein Team und meine Tiere stecken am Umfeld des Flughafens fest. Wir haben einen Flug, der auf uns wartet. Können Sie bitte für sicheres Geleit für unseren Konvoi in den Airport sorgen?", schrieb Paul Farthing am Donnerstag auf Twitter an Taliban-Sprecher Suhail Schahin.
Der ehemalige Soldat hatte in Kabul ein Tierheim aufgebaut und will nun mitsamt seinen knapp 70 Mitarbeitern und den Tieren nach Grossbritannien ausfliegen. Nachdem Verteidigungsminister Ben Wallace das Ansinnen zunächst abgelehnt hatte, gab er am Mittwoch schliesslich nach. Farthing hatte inzwischen eine Social-Media-Kampagne gestartet und mithilfe von Unterstützern in der Heimat für seine "Operation Ark" (Operation Arche) ein Flugzeug gechartert. Er bot auch an, darin weitere Menschen mitzunehmen. Die Tiere sollen im Frachtraum reisen.
"Wenn er mit seinen Tieren kommt, werden wir einen Slot für sein Flugzeug suchen", schrieb Wallace auf Twitter. Umstritten war zunächst auch, ob die afghanischen Mitarbeiter des Tierheims für eine Evakuierung infrage kommen. Doch auch hier hatte die Regierung in London eingelenkt.
Noch am Dienstag hatte Wallace gesagt, er werde nicht die Tiere Menschen vorziehen, die sich in echter Gefahr befänden. Die Rettungsmission in Afghanistan nach Machtübernahme der Taliban neigt sich dem Ende zu. Befürchtet wird, dass viele Menschen, die in Lebensgefahr schweben, zurückgelassen werden müssen.
Woher der Sinneswandel bei Wallace kam, blieb zunächst unklar. Spekuliert wurde, die als besonders tierlieb bekannte Frau des Premierministers, Carrie Johnson, könne sich eingeschaltet haben. Regierungschef Boris Johnson wies jegliche Beteiligung von seiner Seite jedoch zurück. Er habe absolut keinen Einfluss auf einzelne Fälle, sagte Johnson am Donnerstag zu Journalisten.
Journalisten in Afghanistan von Taliban geschlagen
13:45 Uhr: Zwei Mitarbeiter des beliebten afghanischen Fernsehsenders ToloNews sind in Afghanistan eigenen Angaben zufolge von Taliban misshandelt worden. Der Reporter Siar Jad und sein Kameramann seien am Mittwoch im Zentrum der Hauptstadt Kabul geschlagen worden, als sie gerade an einem Bericht arbeiteten, teilte ToloNews am Donnerstag auf Twitter mit.
Die Mitarbeiter hätten Tagelöhner und Arbeitslose für einen Beitrag gefilmt, als Taliban-Kämpfer sie plötzlich schlugen. Der Grund dafür sei unbekannt. Der Reporter Jad selbst schrieb auf Twitter, die Taliban seien plötzlich aus ihrem gepanzerten Landcruiser ausgestiegen und hätten ihn mit vorgehaltener Waffe geschlagen. Auch Kameras, technische Geräte und sein persönliches Handy seien gekapert worden. Ein Vertreter der Taliban habe zu ToloNews gesagt, der Fall werde "ernsthaft" untersucht.
Die Taliban haben Mitte August nach einem rasanten Eroberungszug im ganzen Land auch Kabul eingenommen. Die Islamisten hatten nach ihrer Ankunft erklärt, dass Medien normal weiter arbeiten könnten. Während ihrer früheren Herrschaft in den 1990er-Jahren gab es keine Medienfreiheit.
Kramp-Karrenbauer: Terrordrohungen in Kabul "massiv verschärft"
13:38 Uhr: Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat vor einer immer weiter wachsenden Terrorgefahr um den Flughafen im afghanischen Kabul gewarnt. "Wir wissen, dass die Terrordrohungen sich massiv verschärft haben, dass sie deutlich konkreter geworden sind", sagte sie am Donnerstag in Berlin. "Wir befinden uns jetzt in der sicherlich hektischsten, in der gefährlichsten, in der sensibelsten Phase."
Der Evakuierungseinsatz der Bundeswehr soll wegen des bevorstehenden Abzugs der US-Streitkräfte vom Flughafen und der wachsenden Terrorgefahr in Kürze enden. Am Donnerstag flog die Bundeswehr aber Kabul noch an. Die deutsche Botschaft hat bereits am Mittwoch davor gewarnt, zum Flughafen zu kommen.
Kramp-Karrenbauer sagte, man arbeite zwar "fieberhaft" an der weiteren Evakuierung, müsse aber die Terrorgefahr berücksichtigen. "Das ist keine Einzelfrage für die Bundesrepublik Deutschland, das ist im Moment die Einsatzsituation für alle anderen Staaten auch."
Man bemühe sich "ohne Bruch" in die "Phase zwei" der Evakuierung nach dem Ende des Bundeswehreinsatzes zu kommen, betonte die Ministerin. In dieser Phase werde es darum gehen, auf diplomatischem Weg zu versuchen, Menschen die Ausreise zu ermöglichen.
Bundeswehr-Generalinspekteur Eberhard Zorn sagte, dass inzwischen 5.200 Menschen aus 45 Nationen von der Bundeswehr ausgeflogen worden seien. Darunter seien 4.200 Afghanen und 505 deutsche Staatsbürger. Zwei Hubschrauber, die für die Evakuierungsaktionen nach Kabul transportiert worden waren, sind bereits wieder ins usbekische Taschkent gebracht worden. Dort befindet sich das Drehkreuz der Bundeswehr für die Evakuierung.
Türkei: Gespräche zur Sicherung des Flughafens in Kabul laufen weiter
13:20 Uhr: Trotz des Abzugs der türkischen Streitkräfte aus Afghanistan ist die Sicherung des Flughafens in Kabul durch die Türkei noch nicht vom Tisch. "Nachdem unsere Soldaten abgezogen sind, können wir den Betrieb des Flughafens fortsetzen. Die Gespräche laufen weiter", sagte Präsidentensprecher Ibrahim Kalin am Mittwochabend dem Sender NTV. Der Abzug, der am Mittwoch begonnen hatte, werde 36 Stunden dauern. Die ersten Soldaten kamen am Donnerstag nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu in Ankara an.
Der Flughafen in Kabul wurde bisher unter anderem von türkischen Soldaten gesichert, teils wurde auch der Service für den Flugbetrieb bereitgestellt. Bereits vor der Machtübernahme der Taliban waren unter anderem mit den USA Gespräche darüber geführt worden, ob die Türkei den Flughafen weiter sichern und betreiben könnte. Die Türkei hatte sich mehrmals dazu bereit erklärt, die Taliban hatten das jedoch abgelehnt.
Angesichts einer möglichen Zunahme von Migration aus Afghanistan betonte Kalin, dass die Türkei nicht bereit sei, weitere Flüchtlinge aufzunehmen. Man sei "niemandes Flüchtlings-Lagerhalle", sagte er. Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte bereits vergangene Woche gesagt, die Türkei sei nicht das Flüchtlingslager Europas.
Das Land schottet sich ab und baut zurzeit eine Mauer an der Grenze zum Iran. Über das Nachbarland kommen immer wieder Migranten aus Afghanistan illegal ins Land. Die Türkei hat so viele Flüchtlinge aufgenommen wie kein anderes Land der Welt. Neben rund 3,6 Millionen Menschen aus Syrien leben dort Hunderttausende weiterer Migranten, darunter auch Menschen aus Afghanistan.
Bundesregierung will mit Taliban weiter zivile Evakuierungsaktion aushandeln
11:42 Uhr: Die Bundesregierung hofft weiterhin darauf, mit den Taliban zivile Evakuierungsmöglichkeiten aus Afghanistan nach Ende der militärischen Luftbrücke auszuhandeln. Das sagte Aussen-Staatsminister Niels Annen (SPD) den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Donnerstag. Er nannte es "bedauerlich, dass wir die Luftbrücke nicht weiterführen können."
"Die Bundesregierung hat seit Beginn der Evakuierung auf mehreren Ebenen nach Lösungen parallel zur Luftbrücke gesucht", betonte Annen. "Wir sind daher im Gespräch mit den Taliban in Doha wie auch mit Nachbarländern Afghanistans - etwa Pakistan -, um die Evakuierung auf ziviler Basis auch nach dem 31. August weiterzuführen."
Die USA wollen bis zum 31. August alle ihre Truppen aus Afghanistan abziehen. Die anderen Länder, die mit eigenen Soldaten am Kabuler Flughafen im Einsatz sind, sind auf die Arbeit der US-Truppen angewiesen und haben daher angekündigt, ihre militärischen Evakuierungsmissionen ebenfalls einzustellen.
Der deutsche Botschafter Markus Potzel, der in Doha mit den Taliban verhandelt, erklärte am Mittwoch, die Islamisten hätten zugesagt, auch nach dem vollständigen Abzug der internationalen Truppen weiter Afghanen aus dem Land ausreisen zu lassen. Der Taliban-Chefunterhändler Scher Mohammed Abbas Staniksai habe zugesichert, Afghanen "mit gültigen Dokumenten" könnten das Land nach dem 31. August mit kommerziellen Flügen verlassen.
Bundeswehr evakuiert weitere 150 Menschen aus Kabul
11:09 Uhr: Die Bundeswehr hat am Donnerstag 150 weitere Menschen aus dem afghanischen Kabul ausgeflogen. Das Einsatzführungskommando meldete am Donnerstag auf Twitter, dass ein Militärtransporter vom Typ A400M mit den Schutzsuchenden an Bord um 9:42 Uhr deutscher Zeit in Richtung Taschkent gestartet ist. Dort befindet sich das Drehkreuz der Bundeswehr, von dem aus es weiter nach Deutschland geht.
Der Flug ist einer der letzten Evakuierungsflüge der Bundeswehr. Sie wollte am Donnerstag mit vier Flugzeugen Menschen aus Kabul ausfliegen. Es wird erwartet, dass die Operation wegen des Abzugs der US-Truppen bis zum 31. August und der sich immer weiter verschärfenden Bedrohungslage um den Flughafen bald endet. In den vergangenen Tagen hatte es dort immer wieder Terrorwarnungen und Schiessereien gegeben.
Mehrere Länder haben ihre Evakuierungen bereits beendet. Frankreich will seinen Einsatz nach den Worten von Premierminister Jean Castex am Freitag beenden.
Die Bundeswehr hat seit Beginn des Einsatzes am Montag vergangener Woche mehr als 5.300 Menschen aus Afghanistan evakuiert, darunter mehr als 500 deutsche Staatsbürger. Der grösste Teil sind aber schutzbedürftige Afghanen, darunter ehemalige Mitarbeiter der Bundeswehr und der Bundesministerien.
Bundeswehrverband wirft Bundesregierung "Konzeptlosigkeit" zu Afghanistan vor
10:08 Uhr: Der Bundeswehrverband stellt der Afghanistan-Politik der Regierung in den vergangenen Monaten ein vernichtendes Zeugnis aus. Am meisten machten "der Umgang mit den Ortskräften wütend und die Konzeptlosigkeit der Bundesregierung seit Ende April", sagte der Verbandsvorsitzende André Wüstner am Donnerstag im Sender Radioeins.
Es sei nicht überraschend gewesen, dass die radikalislamischen Taliban das "Machtvakuum" in Afghanistan nach Abzug der internationalen Truppen im Mai genutzt hätten, sagte Wüstner. "Uns hat eher überrascht: die Überraschtheit der Politik." Viele Experten und auch die Streitkräfte hätten "in den letzten Monaten und Jahren auf diese Situation hingewiesen".
Zu den ehemaligen Ortskräften der Bundeswehr sagte Wüstner: "Seit vielen Tagen rufen bei uns Tag und Nacht Menschen an, nicht nur aus Afghanistan, auch afghanische Menschen, die jetzt in Deutschland seit mehreren Jahren leben, die natürlich um ihre Angehörigen bangen, und in einer gewissen Art und Weise ist man hilflos."
Er sei sich sicher, "dass die Bundeswehr alles versucht, diese Menschen noch abzuholen und auch da noch den Fehler, der begangen wurde, der in diesem Chaos begangen werden kann, dass man den versucht auszumerzen".
Dänemark beendet Evakuierung aus Kabul – "Nicht mehr sicher"
09:37 Uhr: Dänemark hat die Evakuierung der Botschaftsmitarbeiter und ihrer Familien aus der afghanischen Hauptstadt Kabul abgeschlossen. "Es ist nicht mehr sicher, vom Flughafen Kabul zu fliegen", sagte Verteidigungsministerin Trine Bramsen am Mittwochabend der dänischen Nachrichtenagentur Ritzau.
Die letzte Maschine sei in Islamabad gelandet. An Bord waren 90 Evakuierte, die letzten dänischen Angestellten, Soldaten und Diplomaten aus Kabul, so die Ministerin. Dänemark hat in den letzten Tagen rund 1.000 Menschen aus Afghanistan evakuiert.
Weitere Evakuierungsmaschine der Bundeswehr Richtung Kabul gestartet
08:07 Uhr: Die Bundeswehr hat ihre Evakuierungsmission für Deutsche und einheimische Ortskräfte in Afghanistan am Donnerstagmorgen fortgesetzt. Gegen 7.15 Uhr MESZ startete in der usbekischen Hauptstadt Taschkent ein Transportflugzeug A400M in Richtung Kabul, wie das Einsatzführungskommando auf Twitter mitteilte. Es soll dort weitere Schutzsuchende aufnehmen.
Am Vorabend hatte die Bundeswehr mit dem letzten von mehreren Flügen am Mittwoch 167 Menschen aus der afghanischen Hauptstadt ausgeflogen. "Insgesamt 5193 Personen konnten seit Beginn der Evakuierungsmission durch die Bundeswehr in Sicherheit gebracht werden - allein gestern waren es 539 zu Schützende", schrieb das Verteidigungsministerium am Donnerstag auf Twitter. "Wir evakuieren bis zur letzten Sekunde."
Vor eineinhalb Wochen hatten die militant-islamistischen Taliban die afghanische Hauptstadt erobert und wieder die Macht übernommen. Zehntausende versuchen seitdem verzweifelt, ausser Landes zu kommen.
Oberster Heeressoldat kritisiert Versagen der afghanischen Armee
07:04 Uhr: Der Inspekteur des Deutschen Heeres, Generalleutnant Alfons Mais, hat Korruption, Vetternwirtschaft und Führungsversagen in der afghanischen Armee für den Vormarsch der militant-islamistischen Taliban in dem Land mitverantwortlich gemacht.
"Das ist ja eine Berufsarmee gewesen. Das waren keine Wehrpflichtigen, die sofort die Waffen fallen lassen, weil sie zum Dienst gezwungen worden wären", sagte Mais der "Rhein-Zeitung". Man habe wohl überschätzt, inwieweit die Soldaten bereit seien, für einen Staat zu kämpfen, der mit internationaler Unterstützung entstanden sei.
"Ich denke, das Scheitern hat auch viel mit Korruption zu tun, mit Vetternwirtschaft und schlechter Behandlung der Soldaten", führte Mais aus. "Und das Führungskorps ist auch nicht immer nach Leistung ausgewählt worden, sondern über einen Schlüssel nach Ethnien." Die Taliban hatten Afghanistan Mitte August in wenigen Tagen und ohne grössere Gegenwehr der Streitkräfte erobert.
USA geben Sicherheitswarnung für Zugänge zu Flughafen Kabul aus
06:35 Uhr: Die US-Botschaft in Kabul hat US-Bürgern aus Sicherheitsgründen davon abgeraten, zum Flughafen der afghanischen Hauptstadt zu kommen. Es gebe eine Gefahrenlage an den Toren des Flughafens, warnte die Botschaft in der Nacht zu Donnerstag. "US-Bürger, die sich derzeit am Abbey Gate, East Gate oder North Gate aufhalten, sollten das Gebiet sofort verlassen", hiess es weiter. Ausnahmen sollten nur im Falle individueller Anweisungen von Vertretern der US-Regierung gemacht werden. Zuvor hatte die deutsche Botschaft vor Schiessereien und Terroranschlägen am Flughafen von Kabul gewarnt.
UN-Bericht: Sicherheitslage in Afghanistan weitgehend ruhig
05:12 Uhr: Die Sicherheitslage in Afghanistan ist seit der Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban weitgehend ruhig. Das geht aus einem wöchentlichen Bericht der UN-Agentur zur Koordinierung humanitärer Hilfe (OCHA) hervor, der am Mittwochabend veröffentlicht wurde. In den allermeisten Regionen des Landes sei die Sicherheitssituation im Berichtszeitraum - der Woche nach der Taliban-Machtübernahme - vergleichsweise ruhig.
In dem Bericht hiess es, im Süden seien Zivilistinnen und Zivilisten weiter von Explosionen durch am Strassenrand versteckte Bomben betroffen gewesen oder von Kugeln durch Freudenschüsse in den Provinzhauptstädten. Die grossen Krankenhäuser in der südlichen Region hätten zudem eine grosse Zahl an Patienten aufgenommen, die bereits früher verletzt worden waren, wegen andauernder Gefechte und Strassensperren aber keine Möglichkeit gehabt hätten, in Krankenhäuser zu kommen.
Im Nordosten habe es Berichte über Gefechte in den Bezirken Pul-i Hisar, Dih Salah und Bano der Provinz Baghlan gegeben. Einem Bericht der "New York Times" zufolge hatten Hausdurchsuchungen durch die Taliban diese Gefechte mit lokalen Milizen ausgelöst. Aus den Provinzen Kabul und Pandschir seien mehrere Sicherheitsvorfälle und Gewalttaten gemeldet worden. Allerdings gibt es in dem Bericht keine Details hierzu.
In der Stadt Dschalalabad im Osten seien Berichten zufolge zwei Zivilisten getötet und sechs weitere im Zuge eines Protests am Nationalfeiertag verletzt worden, hiess es weiter. Lokale Journalisten berichteten, Taliban-Kämpfer hätten das Feuer eröffnet. Vergangenen Samstag habe es bewaffnete Zusammenstösse zwischen Kämpfern der Taliban und der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Bezirk Alingar der Provinz Laghman im Osten gegeben.
Nach Geburt bei Evakuierung: Afghanisches Baby nach Flugzeug benannt
04:57 Uhr: Das an Bord eines US-Transportflugzeugs zur Welt gekommene afghanische Baby ist nach Militärangaben von den Eltern nach dem Flugzeug benannt worden. Das Mädchen, das auf dem deutschen US-Stützpunkt Ramstein geboren wurde, heisse nun nach dem Rufzeichen der Maschine "Reach", erklärte der Kommandeur der US-Streitkräfte in Europa, General Tod Wolters, am Mittwoch. Die Transportflugzeuge vom Typ Boeing C-17 der US-Luftwaffe nutzen oft das Rufzeichen "Reach", gefolgt von einer Zahlenkombination.
"Wie sie sich gut vorstellen können, als Pilot der Luftwaffe ist es mein Traum, dass junge Kind namens Reach als US-Staatsbürgerin aufwachsen zu sehen und dass sie (später) Kampflugzeuge der US-Luftwaffe für die Luftwaffe fliegen wird", sagte Wolters, der über Video ins US-Verteidigungsministerium zugeschaltet war. Das Militär habe mit den Eltern gesprochen, sagte Wolters. Zudem seien zwei weitere Säuglinge von Evakuierten im nahen Militärkrankenhaus in Landstuhl zur Welt gekommen, sagte er. Den Babys gehe es gut.
Bei der Mutter des Babys Reach hatten am Samstag auf dem Flug aus dem Emirat Katar nach Deutschland die Wehen und gesundheitliche Beschwerden eingesetzt. Ihr Zustand verbesserte sich, nachdem die C-17 niedriger flog und sich der Luftdruck dadurch erhöhte, wie das US-Transportkommando am Sonntag erklärt hatte. Das Manöver habe geholfen, ihr Leben zu retten. Nach der Landung habe die Frau im Laderaum mit Hilfe von Soldaten ein Mädchen zur Welt gebracht.
Für die Afghanen ist der Luftwaffenstützpunkt im pfälzischen Ramstein nur eine Durchgangsstation. Sie werden von dort aktuell zumeist nach Dulles in Virginia bei Washington ausgeflogen, von wo sie zunächst auf US-Militärstützpunkte verteilt werden. Nach Angaben von Wolters können in Ramstein, dem weltweit grössten US-Luftwaffenstützpunkt ausserhalb der Heimat, zeitweise bis zu 12.000 Afghanen untergebracht werden. Zusammen mit anderen deutschen Standorten, darunter Grafenwöhr und Spangdahlem, sowie je einem Stützpunkt in Italien und Spanien könnten derzeit 25.000 Evakuierte versorgt werden.
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