- 21:00 Uhr: ➤ Deutschland strebt diplomatische Vertretung in Afghanistan an
- 17:16 Uhr: Mitarbeiter deutscher Stiftungen verlassen Afghanistan auf dem Landweg
- 11:45 Uhr: Österreich weist Asselborn-Kritik zu Afghanistan als "schlicht absurd" zurück
- 10:54 Uhr: Taliban-Sprecher gratuliert Afghanen nach Abzug der US-Truppen
- 07:59 Uhr: US-Militär machte zurückgelassene Flugzeuge und Fahrzeuge funktionsunfähig
- 07:15 Uhr: Taliban wollen "gute Beziehungen" mit den USA
- 06:23 Uhr: Chris Donahue ist der letzte US-Soldat, der Afghanistan verliess
➤ Deutschland strebt diplomatische Vertretung in Afghanistan an
Deutschland strebt auch nach der Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban in Afghanistan unter bestimmten Bedingungen eine diplomatische Vertretung in der Hauptstadt Kabul an. «Wenn es politisch möglich wäre und wenn die Sicherheitslage es erlaubt, dann sollte auch Deutschland in Kabul wieder eine eigene Botschaft haben», sagte Aussenminister Heiko Maas am Dienstag bei einem Besuch in Katar. Zurzeit sei man in enger Abstimmung vor allem mit den europäischen Partnern zu diesem Thema.
«Es gibt ein grosses Bedürfnis nach diplomatischer Präsenz, weil wir eben auch viele Themen in Afghanistan haben», betonte Maas. Er nannte die Bemühungen, frühere Mitarbeiter von Bundeswehr und Bundesregierung ausser Landes zu bringen. «Mit diesem Thema werden wir es noch lange zu tun haben. Deshalb brauchen wir die Kontakte.»
Maas betonte aber, dass die Wiederöffnung der Botschaft von der konkreten Politik der Taliban und von der Sicherheitslage abhängen werde. Die Bundesregierung hatte nach der Machtübernahme der Taliban die Botschaft in Kabul geschlossen. Alle Dipomaten haben inzwischen das Land verlassen.
Der deutsche Diplomat Markus Potzel verhandelt derzeit in der katarischen hauptstadt Doha mit den Taliban über die Ausreise Schutzsuchender aus Afghanistan. Dort haben die Taliban ihr politisches Büro, das quasi als Aussenministerium fungiert.
Die weiteren Afghanistan-News des Tages:
Mitarbeiter deutscher Stiftungen verlassen Afghanistan auf dem Landweg
21:00 Uhr: Die Mitarbeiter von zwei politischen Stiftungen aus Deutschland haben Afghanistan auf dem Landweg nach Pakistan verlassen. Ziel sei es, sie bald in Deutschland in Empfang zu nehmen, teilten die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung und die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Stiftung am Dienstag in Berlin mit. Nach dpa-Informationen wurden insgesamt etwa 100 Menschen in einem Konvoi über die Grenze gebracht.
"Die Konrad-Adenauer-Stiftung und die Friedrich-Ebert-Stiftung haben sich in den zurückliegenden Tagen und Wochen intensiv bemüht, ihren afghanischen Ortskräften und deren Familien eine Ausreise zu ermöglichen", hiess es in einer Erklärung. "Gemeinsam ist es uns gelungen, heute alle unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort wie auch deren Familien über den Landweg nach Pakistan ausreisen zu lassen."
Pentagon: Haben Militär-Ausrüstung auf Flughafen unbrauchbar gemacht
15:02 Uhr: Die USA haben vor ihrem Truppenabzug aus Afghanistan dem Pentagon zufolge militärisches Gerät auf dem Flughafen Kabul unbrauchbar gemacht. "Das Einzige, was wir funktionsfähig gelassen haben, sind ein paar Feuerwehrautos und ein paar Gabelstapler, so dass der Flughafen in Zukunft weiter in Betrieb bleiben kann", sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, John Kirby, am Dienstagmorgen (Ortszeit) dem Sender CNN. Fluggeräte und Fahrzeuge könnten nicht mehr benutzt werden.
Um eine Minute vor Mitternacht Kabuler Zeit am späten Montagabend war das letzte US-Militärflugzeug vom Flughafen Kabul abgehoben. Damit haben die USA ihren Militäreinsatz in Afghanistan nach fast 20 Jahren beendet. Der Abflug der Amerikaner machte Taliban-Kämpfern den Weg auf das Flughafengelände frei, das sie sofort erkundeten.
In einem Video ist zu sehen, wie Männer mehrere Chinook-Helikopter inspizieren. Man sei nicht "übermässig besorgt" über diese Bilder, sagte Kirby. "Wir haben alles getan, was wir konnten, um sicherzustellen, dass diese Ausrüstung in Zukunft nicht mehr von ihnen benutzt werden kann."
Seehofer lehnt konkrete Zusagen für Afghanistasn-Flüchtlinge ab
13:55 Uhr: Bundesinnenminister
Zugleich betonte Seehofer, dass die Bundesregierung immer Ansiedlungsprogramme für besonders "geschundene Personen" mit vereinbart habe. "Dazu sind wir auch bereit", sagte er.
Kritik übte der CSU-Politiker an Drohungen seines luxemburgischen Amtskollegen Jean Asselborn, wegen aus seiner Sicht unzureichender Unterstützungszusagen eine geplante EU-Erklärung zu Afghanistan zu blockieren. "Herr Asselborn sollte ein bisschen stärker die Probleme betrachten, die die grossen Länder in der Europäischen Union haben", sagte er. Man rede hier nicht über ein paar hundert Personen, sondern über viele tausend, die jetzt schon in Deutschland seien.
"Luxemburg ist ja mit sehr kleinen Zahlen immer bei diesen Dingen vertreten und sie sollten ein Stück mehr Rücksicht nehmen auf die Interessen der Hauptaufnahmeländer", fügte er hinzu. Man müsse auch darauf achten, dass ankommende Menschen kein Sicherheitsrisiko für die Bevölkerung in Deutschland bedeuteten.
Air Base Ramstein erwartet weitere Schutzsuchende aus Afghanistan
12:31 Uhr: Als US-Drehkreuz für Schutzsuchende aus Afghanistan erwartet die Air Base Ramstein in Rheinland-Pfalz bis zum späten Dienstagabend rund 2.300 weitere Evakuierte. Der weltweit grösste US-Luftwaffenstützpunkt ausserhalb Amerikas unterstütze weiterhin die grösste Luftbrücke in der Geschichte der USA, teilte ein Militärsprecher am Dienstag mit. In den vergangenen Tagen kamen die US-Flugzeuge meist aus Katar, wohin die Schutzsuchenden aus Afghanistan zunächst gebracht worden waren.
Seit Beginn am 20. August seien in Ramstein etwa 106 Maschinen eingetroffen, teilte der Sprecher mit. "Etwa 13.900 Evakuierte befinden sich derzeit auf der Air Base und warten auf ihre Weiterreise." Rund 2.700 von ihnen würden innerhalb der nächsten zwölf Stunden Ramstein verlassen. Bisher seien insgesamt 10.000 Evakuierte mit etwa 42 Maschinen von der Air Base in die USA ausgeflogen worden.
Schutzsuchende wie etwa ehemalige Ortskräfte der USA in Afghanistan und ihre Familien, die aus Angst vor den Taliban ihre Heimat verlassen, kommen in Ramstein zunächst in Zelten und Flugzeughangars unter. Sie werden registriert und bei Bedarf medizinisch behandelt.
UN wollen humanitäre Luftbrücke nach Afghanistan aufrechterhalten
12:12 Uhr: Die Vereinten Nationen (UN) setzen ihren humanitären Einsatz in Afghanistan nach dem Abzug der letzten amerikanischen Soldaten nach Angaben des UN-Nothilfebüros (OCHA) unvermindert fort. Ein Versorgungsflug der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erreichte am Montag Masar-i-Scharif, zwei weitere Flüge seien in den nächsten Tagen geplant, sagte eine WHO-Sprecherin am Dienstag in Genf.
Das Welternährungsprogramm wolle eine humanitäre Luftbrücke aufrechterhalten, sagte eine UN-Sprecherin. Die Flugzeuge sollen demnach auch Kabul anfliegen. Sie würden sowohl Material ins Land bringen als auch Menschen ausfliegen.
"Die Armeen sind abgezogen, die Vereinten Nationen bleiben", sagte OCHA-Sprecher Jens Laerke in Genf. Die UN und ihre Partnerorganisationen versorgten unter anderem Kliniken mit Material und Medikamenten sowie Bedürftige mit Nahrungsmitteln. Im Land seien 3,5 Millionen Menschen vertrieben. Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) hätten einige Bewegungen in Richtung Grenzen beobachtet, es sei aber zu früh um zu sagen, ob mehr Menschen auf dem Landweg das Land verlassen wollen, sagte UNHCR-Sprecher Andrej Mahecic. "Afghanistan bleibt eine Krise von intern Vertriebenen."
Für die Vereinten Nationen sei es schwierig, dass es bislang keine zentrale Regierung gebe, sagte Laerke. Die UN-Organisationen sprächen aber ohnehin stets mit allen Akteuren, die in einer Region Einfluss haben, auch mit den Taliban. Das sei nötig, um die Sicherheit der humanitären Helfer zu gewährleisten.
Der Spendenaufruf der Vereinten Nationen für Afghanistan vom vergangenen Dezember im Umfang von 1,3 Milliarden Dollar ist nach wie vor erst zu 39 Prozent finanziert.
Österreich weist Asselborn-Kritik zu Afghanistan als "schlicht absurd" zurück
11:45 Uhr: Vor einem EU-Ministertreffen zu Afghanistan hat Luxemburgs Aussenminister Jean Asselborn für die Aufnahme afghanischer Flüchtlinge geworben und in Zuge dessen Kritik an Österreich und Slowenien geäussert. Mit ihrer Ablehnung, Flüchtlingen aus Afghanistan in diesem extrem dramatischen Moment Schutz zu gewähren, verlören sie „die Qualität, ein Europäer zu sein“, sagte er der Zeitung "Welt". "Dagegen muss die Mehrheit der Mitgliedstaaten für die Werte der Europäischen Union stehen."
Österreich hat die Kritik Asselborns mittlerweile scharf zurückgewiesen. Die Äusserungen von Asselborn seien "schlicht absurd", sagte Österreichs Aussenminister
Österreich setzt auf Hilfe vor Ort und will keine Flüchtlinge aus Afghanistan aufnehmen. Die EU-Kommission hatte kürzlich alle EU-Länder aufgerufen, über das Umsiedlungsprogramm (Resettlement) des UN-Flüchtlingshilfswerks mehr Menschen aus Afghanistan aufzunehmen.
Taliban-Sprecher gratuliert Afghanen nach Abzug der US-Truppen
10:54 Uhr: Der Sprecher der islamistischen Taliban hat der afghanischen Bevölkerung nach dem Abzug der USA aus dem Land gratuliert. Das berichtet der Sender CNN. "Dieser Sieg gehört uns allen", sagte Sabiullah Mudschahid demnach auf der Start- und Landebahn des Flughafens von Kabul vor einer kleinen Menschenmenge nur wenige Stunden, nachdem der letzte US-Soldat das Land verlassen hatte.
Die Taliban wünschten sich gute Beziehungen mit den USA und der Welt, sagte er laut CNN. Man hoffe, dass Afghanistan nie wieder besetzt werde und das Land wohlhabend und frei bleibe - eine Heimat für alle Afghanen, die islamisch regiert werde. Mudschahid habe zudem gesagt, er hoffe, dass die Taliban-Kämpfer nun die Menschen gut behandelten. Die Nation habe es verdient, in Frieden zu leben. "Wir sind die Diener der Nation, Gott bewahre, dass wir über die Nation herrschen", sagte er.
Grüne werfen Maas erneut Fehler bei Afghanistan-Evakuierung vor
09:49 Uhr: Die Grünen haben erneut das Vorgehen von Bundesaussenminister
Trittin wies darauf hin, dass die Bundeswehr zwar nach der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban in Afghanistan rund 5.000 Menschen aus Kabul ausgeflogen habe. Darunter waren nach Angaben des Bundesinnenministeriums jedoch nur 138 Ortskräfte deutscher Institutionen, zusammen mit ihren Familienangehörigen 634 Menschen. Mehr als 10.000 weitere Schutzbedürftige wurden dagegen zurückgelassen.
"Private Retter haben rund 300 Menschen ausgeflogen - das heisst, sie haben mehr Menschen gerettet als Heiko Maas", sagte Trittin dazu weiter. Dies sei für die Bundesregierung "eine verheerende Bilanz". Das Versagen der Regierung führe auch dazu, dass Deutschland nun erpressbar sei und "mit autoritären Herrschern wie Erdogan und den radikalen Taliban verhandeln" müsse.
Maas besucht derzeit mehrere Nachbarländer Afghanistans. Zuvor hatte er auch Gespräche in der Türkei geführt.
Lage in afghanischer Hauptstadt Kabul nach Abzug der USA ruhig
09:24 Uhr: Am Tag nach dem Abzug der USA aus Afghanistan sprechen Bewohner der Hauptstadt Kabul von einem insgesamt ruhigen Tagesbeginn. In der Stadt sei es ruhig, sagte Lotfullah, der im Zentrum der Stadt lebt. Die meisten Geschäfte im Stadtteil Schahr-e Nau seien geöffnet, sie hätten aber kaum Kunden. Ein paar Banken hätten nach fast zwei Wochen ihre grossen Filialen geöffnet. Hunderte Menschen stünden an, um Geld abzuheben.
Er sehe insgesamt nicht viele Taliban in den Strassen, sagte er weiter. Zumeist bewachten diese bestimmte Gebäude, vor allem Behörden. Ein Bewohner des Stadtteils Dascht-e Bartschi im Westen Kabuls sagte, private und öffentlichen Schulen hätten erstmals seit der Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban Mitte August wieder geöffnet. Alle Schülerinnen und Schüler bis zur sechsten Klasse seien zum Unterricht zurückgekehrt.
US-Militär machte zurückgelassene Flugzeuge und Fahrzeuge vor Abzug aus Kabul funktionsunfähig
07:59 Uhr: Bei ihrem Abzug haben die US-Truppen zahlreiche Flugzeuge und gepanzerte Fahrzeuge sowie das Raketenabwehrsystem auf dem Flughafen von Kabul funktionsunfähig gemacht, damit diese nicht in die Hände der Taliban oder anderer islamistischer Gruppen fallen. 27 Humvees und 70 gepanzerte MRAP-Fahrzeuge - die bis zu eine Million Dollar pro Stück kosten können - seien unbrauchbar gemacht worden, sagte der Chef des Zentralkommandos der US-Streitkräfte, General Kenneth McKenzie, am Montag. Die Fahrzeuge "werden nie wieder von irgendjemandem benutzt werden".
Die USA liessen auch das Raketenabwehrsystem C-RAM-System zurück, das zum Schutz des Flughafens vor Raketenangriffen eingesetzt wurde. Das System trug unter anderem dazu bei, den Beschuss mit fünf Raketen durch die Dschihadistenmiliz Islamischer Staats am Montagmorgen abzuwehren.
"Wir haben uns dafür entschieden, diese Systeme bis zur letzten Minute in Betrieb zu halten, bevor das letzte US-Flugzeug abflog", sagte McKenzie. "Es ist ein komplexes und zeitintensives Verfahren, diese Systeme abzubauen. Also entmilitarisieren wir sie, damit sie nie wieder benutzt werden." Ebenso seien 73 Flugzeuge, die sich bereits auf dem internationalen Flughafen Hamid Karzai befanden, von den US-Truppen "entmilitarisiert" oder funktionsunfähig gemacht worden, sagte McKenzie weiter.
Taliban wollen "gute Beziehungen" mit den USA
07:15 Uhr: Nach dem Abzug der US-Truppen wollen die radikalislamischen Taliban nach eigenen Angaben "gute" Beziehungen mit den USA. "Wir wollen gute Beziehungen zu den USA und der ganzen Welt haben", sagte der Taliban-Sprecher Sabihullah Mudschahid am Dienstag bei einer Rede am Flughafen in Kabul. "Wir begrüssen gute diplomatische Beziehungen mit allen."
Er beglückwünschte die Afghanen zu ihrem "Sieg", wenige Stunden nachdem die letzten US-Soldaten das Land um kurz vor Mitternacht verlassen hatten. "Glückwunsch an Afghanistan, dieser Sieg gehört uns allen", sagte Mudschahid, der auf der Landebahn des Kabuler Flughafens stand.
Die US-Armee hatte in der Nacht zum Dienstag ihren Einsatz in Afghanistan nach 20 Jahren beendet. Ein letztes US-Militärflugzeug hob vom Flughafen der Hauptstadt Kabul ab, womit auch die militärische Evakuierungsmission abgeschlossen war. US-Präsident
Der letzte US-Soldat, der Afghanistan verliess
06:23 Uhr: Generalmajor Chris Donahue ist der letzte US-Soldat, der Afghanistan verliess. Das US-Zentralkommando twitterte in der Nacht zu Dienstag ein Bild, das durch ein Nachtsichtgerät aufgenommen worden war. Auf ihm ist zu sehen, wie der Kommandeur der 82. Luftlandedivision der US-Armee auf dem Internationalen Flughafen in Kabul am späten Montagabend ein Transportflugzeug besteigt. "Der letzte amerikanische Soldat verlässt Afghanistan", twitterte das US-Zentralkommando.
Mit dem Abzug der letzten US-Soldaten vom Flughafen Kabul war in der Nacht zu Dienstag der internationale Afghanistan-Einsatz nach fast 20 Jahren zu Ende gegangen. Der Westen überlässt das Land wieder jenen Islamisten, die er Ende 2001 entmachtet hatte. Die USA und ihre Verbündeten hatten zeitweise mehr als 100.000 internationale Soldaten im Einsatz. Unter den internationalen Truppen hatten die Vereinigten Staaten die mit Abstand schwersten Verluste, mehr als 2.460 US-Soldaten starben in Amerikas längstem Krieg. Der letzte US-Militärflieger hob eine Minute vor Mitternacht Kabuler Zeit vom Flughafen der afghanischen Hauptstadt ab.
Afghanistan-Abzug: Biden will sich an die Nation wenden
06:07 Uhr: Nach dem Ende des Einsatzes in Afghanistan will sich US-Präsident Joe Biden an diesem Dienstag (19:30 MESZ) in einer Ansprache an die Nation wenden. Er werde dabei seine Entscheidung erklären, die US-Präsenz in Afghanistan nicht über Ende August hinaus zu verlängern, hiess es in einer am Montag vom Weissen Haus verbreiteten Mitteilung. Biden dankte den US-Soldaten, die die "grösste Luftbrücke in der Geschichte der USA" mit Mut, Professionalität und Entschlossenheit betrieben hätten. "Jetzt ist unsere 20-jährige Militärpräsenz in Afghanistan beendet."
Biden kündigte an, die Bemühungen, Amerikaner, andere Ausländer und schutzsuchende Afghanen aus Afghanistan herauszubekommen, würden auch nach dem Ende der militärischen Evakuierungsmission fortgesetzt. Er verwies unter anderem auf eine UN-Sicherheitsratsresolution, die am Montag verabschiedet wurde. Biden betonte, die Taliban hätten sich verpflichtet, Menschen ausreisen zu lassen, und die Welt werde sie beim Wort nehmen. Der Präsident erinnerte an die 13 US-Soldaten, die am Donnerstag bei einem Anschlag der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) am Flughafen Kabul getötet worden waren.
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