Der Schweizer Sozial- und Innenminister Alain Berset (45) ist zum Bundespräsidenten für das nächste Jahr gewählt worden.
Der Politik- und Wirtschaftswissenschaftler löst Umwelt- und Verkehrsministerin Doris Leuthard in diesem Amt ab. Die sieben Mitglieder der Schweizer Regierung wechseln sich traditionell im Jahresturnus im Amt des Bundespräsidenten ab. Sie nehmen die zeremonielle Aufgabe zusätzlich zu ihrem Ministeramt wahr. Die Wahl ist Formsache, 190 Stimmen gab es für Berset.
Der frankophone Sozialdemokrat Berset gilt als guter Kommunikator, der sich bei offiziellen Terminen gerne unter das Volk mischt. Er kam im Jahr 2000 als Gastforscher an das HWWA-Institut für Wirtschaftsforschung in Hamburg, um deutsch zu lernen.
Reform zur Altersvorsorgte brachte Berset Aufmerksamkeit
"Französisch ist für mich die Sprache der Emotion. Auf Deutsch bin ich analytischer, und es erlaubt mir, vielleicht ab und zu mit weniger Emotionen einen Gedanken zu entwickeln und einfacher Ordnung in die Ideen zu bringen", sagte er der "Zeit" in einem Interview.
Berset stand in diesem Jahr mit der in seinem Ministerium ausgearbeiteten Reform der Altersvorsorge im Rampenlicht. Unter anderem sollte die Rente für Frauen von 64 auf 65 Jahre steigen. Die Reform scheiterte aber bei einer Volksabstimmung. Berset bleibt neben dem Präsidentenamt Sozial- und Innenminister und will einen neuen Reformvorschlag auf den Tisch legen. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.