In der Bundesverfassung der Schweiz fehlt etwas, findet der Jurist Alexis Roussel: das Recht auf digitales Leben nämlich. Um das zu ändern, hat er eine Initiative gegründet.
Alexis Roussel ist Mitglied der Schweizer Piratenpartei und war auch schon als ihr Präsident aktiv. Der Jurist handelt in Neuenburg mit Bitcoins und möchte mit einer neuen Initiative die "digitale Unversehrtheit" in der Schweizer Verfassung verankern.
Aufgewachsen ist Alexis Roussel in Holland, gelebt hat er in Frankreich und in Belgien. "Als ich in die Schweiz kam, merkte ich, wie viele Möglichkeiten man hier hat", erzählt Roussel.
Anfängliche Skepsis
Als er vor zehn Jahren - es war die Zeit von Wikileaks - über Kryptowährung, Bitcoins und digitale Transfers zu reden begann, stiess er oft auf Skepsis. "Aber ich durfte ausprobieren und habe mein eigenes Unternehmen gegründet", sagt er.
Roussels Firma Bity handelt mit der digitalen Währung Bitcoin im Raum Neuenburg und Umgebung. "Ich bin der Piratenpartei beigetreten, da sie viele konkrete Themen behandeln, die mich interessieren: Wie agiert man im Internet und ist trotzdem geschützt?
Ein Beispiel." Da seiner Ansicht nach jeder im Internet ein digitales Leben führt, möchte er die Schweizer Bundesverfassung abändern. "Darin steht, dass wir ein Recht auf körperliche und geistige Unversehrtheit haben. Was man noch anfügen sollte: Dass wir auch ein Recht auf digitale Unversehrtheit, also ein digitales Leben haben. Und dass man dies schützen sollte." © swissinfo.ch
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.