Kinder psychisch kranker Eltern sollen künftig mehr Therapiemöglichkeiten bekommen und insgesamt stärker unterstützt werden.
Das geht aus einem gemeinsamen Antrag der Ampel-Fraktionen mit der Unionsfraktion hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zunächst hatte das Redaktionsnetzwerk Deutschland darüber berichtet.
Demnach sollen die Fraktionen den Antrag "Prävention stärken - Kinder mit psychisch oder suchtkranken Eltern unterstützen" am Dienstagabend billigen, damit ihn der Bundestag am Donnerstag beschliessen kann. Der entsprechende Tagesordnungspunkt ist bereits online abrufbar.
Dem Antrag zufolge sollen unter anderem die rechtlichen Rahmenbedingungen erweitert werden, "um aufsuchende psychotherapeutische Versorgung bedarfsorientiert auch in Kitas und Schulen anzubieten", wie es heisst. Eine solche Therapiemöglichkeit solle dann geschaffen werden, wenn nur so sichergestellt werden könne, "dass die therapeutische Versorgung das Kind (...) erreicht".
Wenn Eltern eine Sucht- oder psychische Erkrankung hätten, seien sie davon nicht nur selbst betroffen. "Auch ihre Kinder sind unterschiedlichen Belastungen ausgesetzt", heisst es im Entwurf. Laut Experten sei jedes vierte Kind in Deutschland von dieser Herausforderung betroffen. Es handele sich um ein "gesamtgesellschaftliches Problem".
Bund soll junge Mütter stärker unterstützen
Ein zentrales Anliegen sei es daher, "die Zugänglichkeit verfügbarer Angebote zu erhöhen". Die Fraktionen regen auch mehr Investitionen in die Unterstützung junger Mütter an. Die dauerhafte Erhöhung der Mittel für den Fonds "Frühe Hilfen" müsse geprüft werden, "damit ein bedarfsorientiertes Angebot der Frühen Hilfen bundesseitig flächendeckend gewährleistet werden kann", heisst es im Antrag. Dabei handelt es sich um Hilfsangebote für Eltern und Kinder ab Beginn der Schwangerschaft. "Wir wollen, dass der Bund die Mittel dafür dauerhaft erhöht", sagte die Vorsitzende des Familienausschusses, Ulrike Bahr, der dpa. Hilfe komme am besten an, "wenn sie so früh wie möglich ansetzt – und der Hilfebedarf im Idealfall gar nicht erst entsteht".
Ausserdem halten es die Fraktionen für wichtig, Erkenntnisse aus den Ländern zentral zu bündeln. Dies könne etwa "in Form von einer Wissensplattform, regelmässigem Austausch, der Verankerung guter Beratungs- und Aufklärungsangebote in allen Bundesländern sowie einem bundesweiten Monitoring" geschehen. Für das Hilfesystem seien Bund, Länder und Kommunen gemeinsam verantwortlich, erklärte Bahr. Deshalb sei es auch wichtig, sich hier besser auszutauschen. © dpa
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