Bundeskanzlerin Angela Merkel kann die Unzufriedenheit und die Wut vieler Menschen in Ostdeutschland nachvollziehen.
"Ich finde es nicht so verwunderlich, dass es in Ostdeutschland Frustrationen gibt", sagte
Strukturelle Probleme im Osten
In Ostdeutschland gebe es noch einige grosse strukturelle Probleme, sagte Merkel. "Hoffnungen, die Angleichung werde schnell gehen, sind in einigen Bereichen zerstoben." So seien die Erbschaften und auch die Steuereinnahmen geringer, die Menschen könnten zu wenig Vermögen aufbauen. "Deshalb fragen die Leute jetzt: Wie lange soll es denn noch dauern?" Deswegen sei es eine herausragende Aufgabe von Politik, gleichwertige Lebensverhältnisse herzustellen.
In sehr vielen Bereichen seien die Ostdeutschen unterrepräsentiert, sagte Merkel. Darüber hinaus hätten viele Ostdeutsche beispielsweise lange akzeptiert, weniger als Westdeutsche zu verdienen. "Man hat immer darauf gesetzt, dass sich das eines Tages angleicht. Aber wenn man heute noch immer die erheblichen Lohnunterschiede zwischen Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt sieht, dann ärgert das viele."
In diesem Jahr wird gleich in drei ostdeutschen Bundesländern gewählt, in Brandenburg und Sachsen am 1. September, in Thüringen am 27. Oktober. Die AfD hofft in allen drei Ländern auf Ergebnisse von mehr 20 Prozent. © dpa
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