"Hass-Schreiber müssen kapieren, dass diese Gesellschaft das nicht toleriert." NDR-Moderatorin Anja Reschke spricht mit ihrem Kommentar gegen die Flüchtlings-Hetze in den Tagesthemen offenbar vielen aus der Seele. Aus den sozialen Medien erfährt sie dafür nicht wie erwartet rassistische Hasstiraden, sondern vor allem Lob.

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NDR-Moderatorin Anja Reschke bekennt sich in den Tagesthemen in der ARD am späten Mittwochabend im Ersten offen zu ihrer Meinung: "Wenn ich jetzt hier öffentlich sage: Ich finde, Deutschland soll auch Wirtschaftsflüchtlinge aufnehmen. Was glauben Sie, was dann passiert?" Es sei nur eine Meinung. Doch statt einer sachlichen Diskussion würde sie damit nur rassistische Tiraden, eine Flut von Hasskommentaren anregen.

Sie zeigt mit ihrem Kommentar nicht nur selbst Haltung, sondern verlangt das auch von ihren Mitbürgern, damit Hassschreiber "kapieren, dass diese Gesellschaft das nicht toleriert" – und findet dafür drastische Worte: "Wenn man also nicht der Meinung ist, dass alle Flüchtlinge Schmarotzer sind, die verjagt, verbrannt oder vergast werden sollten, dann sollte man das ganz deutlich kundtun. Dagegenhalten, Mund aufmachen, Haltung zeigen."

"Ich freue mich jetzt schon auf die Kommentare auf diesen Kommentar", erklärt Anja Reschke am Schluss mit einem leicht provokativen Schmunzeln. Entgegen ihrer Befürchtung erntet die Journalistin aber sachlich vorgebrachte Kritik und vor allem Lob. Sie bringe es genau auf den Punkt, heisst es dort vielfach. (sist)

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