Der Paris-Attentäter Salah Abdeslam bewahrte in seiner Wohnung in Brüssel Unterlagen über das deutsche Atomforschungszentrum Jülich auf. Offenbar sammelte er Informationen über Anschlagsziele in Deutschland, wie das RedaktionsNetzwerkDeutschland (RND) und die dazugehörige "Hannoversche Allgemeine" berichten.
Hans-Georg Maassen, Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, teilte mehreren Mitgliedern des streng vertraulich tagenden Parlamentarischen Kontrollgremiums des Deutschen Bundestages mit, dass Salah Abdeslam in seiner Wohnung in Brüssel Unterlagen über das deutsche Atomforschungszentrum Jülich sammelte. Das teilt die "Hannoversche Allgemeine" mit, die zum RedaktionsNetzwerkDeutschland (RND) gehört. Neben ausgedruckten Artikeln aus dem Internet fanden sich in der Wohnung auch Fotos von Wolfgang Marquardt, dem Vorstandsvorsitzenden der Kernforschungsanlage.
Was wusste das Kanzleramt?
Mehrere Mitglieder des Parlamentarischen Kontrollgremiums bestätigten gegenüber dem RND diese Informationen. Auf Anfrage des Netzwerkes erklärten Kanzleramt und Innenministerium, dass keine Meldungen zu diesem Sachverhalt vorliegen. Allerdings berichteten einige Bundestagsabgeordnete und ein Terrorismusexperte dem RND, dass sie entsprechend unterrichtet wurden und auch gehandelt haben. (ff)
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