Der ehemalige US-Geheimdienstler Edward Snowden soll mit üblen Chatroom-Äusserungen einst die Schweiz schlecht gemacht haben. Die Eidgenossen seien "alles Rassisten" und würden meist schwul aussehen, heisst es in einem Chat-Protokoll des Anwenders "TheTrueHOOHA". Dieser Account wird vom US-Portal "Ars Technica" dem Whistleblower Snowden zugeordnet, der derzeit wegen seiner Enthüllungen von Aktionen des US-Militärgeheimdienstes NSA von den USA strafrechtlich verfolgt wird. Die Kommentare habe Snowden in seiner Zeit als CIA-Agent bei der Genfer UN-Mission der USA zwischen 2007 und 2009 geschrieben.
"Snowden motzt über die Schweiz", schrieb am Freitag die Zeitung "Blick". Demnach wetterte der damals 23-Jährige unter anderem darüber, dass Schweizer Frauen oft hässlich, die Strassen zu schmal und die Gaststätten viel zu teuer seien. "Der soll sich selber mal zuerst im Spiegel ansehen", schimpfte einer von vielen empörten "Blick"-Lesern.
Bemerkenswert erscheint ein mutmasslicher Sinneswandel Snowdens: Damals wetterte "TheTrueHOOHA" im Chatroom von "Ars Technica" über einen Whistleblower, der geheime Informationen an die "New York Times" weitergeben hatte: "Diesen Leuten sollte man in die Hoden schiessen". Die Schweizer Regierung verlangt derweil von den USA Aufklärung über Snowdens Aktivitäten in Genf.
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.