Angela Merkel hat die Ereignisse in Chemnitz erneut verurteilt. Damit reagierte sie auf Vorwürfe von AfD-Chef Jörg Meuthen. Und auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hatte der Wortwahl der Kanzlerin zuvor widersprochen.

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Kanzlerin Angela Merkel hat ihre Verurteilung der rechtsextremen Ausschreitungen in Chemnitz bekräftigt. Es habe Bilder gegeben, die "sehr klar Hass und damit auch die Verfolgung unschuldiger Menschen" gezeigt hätten. Davon müsse man sich distanzieren. "Damit ist alles gesagt", fügte die CDU-Vorsitzende hinzu.

Merkel reagierte damit auf Vorwürfe von AfD-Chef Jörg Meuthen. Dieser hatte kritisiert, dass Merkel und Seibert nahezu wortgleich "entgegen der Faktenlage" von "Hetzjagden" gesprochen hätten. Dies habe dem Ansehen Sachsens wie ganz Deutschlands in der Welt "schwersten Schaden" zugefügt.

Er erklärte: "Ich fordere Bundeskanzlerin Merkel auf, erstens den Sachverhalt richtigzustellen, sich zweitens vor der Öffentlichkeit und gegenüber den Bürgern Sachsens für die Verbreitung dieser Unwahrheit zu entschuldigen und drittens ihren Regierungssprecher zu entlassen."

Kretschmer: "Es gab keinen Mob, keine Hetzjagd"

Dem Ausdruck "Hetzjagd" hatte auch der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) in einer Regierungserklärung im Landtag widersprochen. Er sagte, dass das Geschehen in Chemnitz richtig beschrieben werden müsse: "Klar ist: Es gab keinen Mob, keine Hetzjagd und keine Pogrome."

Kretschmer gab allerdings zu, dass es trotz vieler Initiativen der Vergangenheit nicht gelungen sei, den Rechtsextremismus in Sachsen endgültig in die Schranken zu weisen.

Rund eine Woche nach der tödlichen Messerattacke auf einen 35-jährigen Deutschen mit kubanischen Wurzeln versicherte der Regierungschef weiter, dass das "furchtbare" Delikt mit aller Konsequenz und Härte aufgeklärt werde und die Täter bestraft würden. (ff/dpa)

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