Weil dem australischen Militär Personal fehlt, dürfen künftig Ausländer unter bestimmten Voraussetzungen bei den Streitkräften dienen.
Staatsangehörige aus Neuseeland, die ihren ständigen Wohnsitz in Australien haben, sollen sich ab Juli um die Aufnahme ins australische Militär bewerben dürfen. Von Januar an gelte dies darüber hinaus insbesondere für Menschen aus Grossbritannien, den USA und Kanada, berichteten australische Medien am Dienstag. Aber auch Bewerber aus anderen Nationen sollen berücksichtigt werden, hiess es.
Der Schritt sei "unverzichtbar", um die Sicherheitsherausforderungen in den kommenden Jahren bewältigen zu können, zitierte der Sender ABC Verteidigungsminister Richard Marles. Bereits 2021 hatten Australien, die USA und Grossbritannien eine "Sicherheitsallianz" mit dem Namen Aukus bekanntgegeben. Das Bündnis richtet sich laut Sicherheitsexperten gegen die militärische Bedrohung durch China im Indopazifik.
Künftig müssen ausländische Bewerber den Angaben zufolge mehrere Bedingungen erfüllen: Sie müssen mindestens ein Jahr in Australien gelebt und in den vorangegangenen zwei Jahren nicht im Militär eines anderen Landes gedient haben. Ausserdem müssen sie die Voraussetzungen für die australische Staatsbürgerschaft erfüllen.
"Wir müssen unsere Verteidigungskräfte aufstocken", sagte Minister Matt Keogh, zuständig für das Verteidigungspersonal. "Wir sprechen über die Rekrutierung von Menschen, die bereits die Entscheidung getroffen haben, Australier zu werden, da sie bereits eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung erhalten haben", fügte er hinzu. "Es geht nicht darum, Menschen aus anderen Ländern zu holen." Nach 90 Diensttagen seien die Voraussetzungen für die australische Staatsbürgerschaft erfüllt, sagte Keogh weiter, ein Antrag auf Einbürgerung werde dann erwartet.
Der Australian Defence Force (ADF) fehlen örtlichen Medien zufolge 4400 Mitarbeiter. Auch bei der Bundeswehr sind Personalprobleme immer wieder ein Thema. Im Jahr 2011 war in Deutschland die Pflicht zum Wehrdienst nach 55 Jahren ausgesetzt worden. © dpa
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