Nach Angaben des Auswärtigen Amtes befindet sich derzeit noch eine niedrige dreistellige Zahl an deutschen Staatsbürgern im Gazastreifen. Dies gehe aus tagesaktuellen Daten der Krisenvorsorgeliste Elefand hervor, wie ein Sprecher des Aussenamtes am Montag in Berlin auf Nachfrage eines Journalisten mitteilte.
"Wir konnten ja seit November 2023 mehreren hundert deutschen Staatsangehörigen dabei behilflich sein, Gaza zu verlassen", erklärte der Sprecher weiter. "Es gibt jetzt nach wie vor immer noch einige, die tatsächlich in Gaza sind und gerne auch ausreisen wollen." Das Auswärtige Amt unterstütze deutsche Staatsangehörige, die versuchen würden, Gaza zu verlassen, mit allen verfügbaren Mitteln, bekräftigte der Sprecher.
Wie er auf dpa-Nachfrage weiter erläuterte, sind die Daten aus dem Elefand-Register keine exakte Wiedergabe der realen Zahlen. Da Ausreisende beispielsweise nicht verpflichtet seien, sich bei Rückkehr wieder von der Register-Liste austragen zu lassen, könne es zu Verzerrungen kommen. Eine regelmässige Auskunft über die Zahl der deutschen Staatsbürger, die sich im Kriegsgebiet Gaza befinden, gibt es nach Angaben des Auswärtigen Amtes nicht. Im Januar dieses Jahres hatte die Zahl nach dpa-Informationen ebenfalls im niedrigen dreistelligen Bereich gelegen.
Wegen des Krieges, den Israel im Gazastreifen gegen die Terrororganisation Hamas führt, ist die humanitäre Lage vor Ort katastrophal. Die israelische Armee setzt aktuell trotz internationaler Warnungen nach eigenen Angaben ihre militärischen Vorstösse in der mit Flüchtlingen überfüllten Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens sowie im Viertel Al-Saitun im Norden fort.
Auslöser des Gaza-Kriegs war das beispiellose Massaker, das Terroristen der Hamas und anderer islamistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel verübten. Sie töteten 1200 Menschen, nahmen 250 weitere als Geiseln und verschleppten sie in den Gazastreifen. Im folgenden Krieg wurden nach palästinensischen Angaben rund 35 000 Palästinenser getötet, wobei die unabhängig kaum zu verifizierende Zahl nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern unterscheidet.
Nach Angaben des israelischen Verteidigungsministeriums sind seit dem 7. Oktober mehr als 700 israelische Sicherheitskräfte getötet worden, darunter nach Militärangaben 620 Soldaten. © dpa
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