- 18:25 Uhr: ➤ Taliban bieten Zusammenarbeit bei Abschiebungen an
- 17:12 Uhr: Afghanischer Kulturverein distanziert sich
- 16:28 Uhr: Wohnung von Verdächtigem durchsucht
- 16:17 Uhr: Scholz: Täter von München muss das Land verlassen
- 14:48 Uhr: Baerbock warnt nach Tat in München vor Spaltung
- 14:31 Uhr: Erste Details zum Täter bekannt
- 14:18 Uhr: Faeser: Rechtsstaat muss "maximale Härte" zeigen
- 13:23 Uhr: Verdi verzichtet auf Kundgebung
Ein Autofahrer ist in München in einen Demonstrationszug gefahren, mindestens 28 Menschen wurden zum Teil schwerst verletzt. Der Tatverdächtige wurde gefasst.
➤ Taliban bieten Zusammenarbeit bei Abschiebungen an
- 18:25 Uhr
Die in Afghanistan herrschenden Taliban zeigen sich angesichts des von einem Asylbewerber aus Afghanistan verübten mutmasslichen Anschlags in München offen für eine Zusammenarbeit bei Abschiebungen. Dafür wollen die Islamisten jedoch eine konsularische Vertretung in Deutschland. "Wir haben unsere Bereitschaft gezeigt, die konsularischen Dienste für Afghanen in Deutschland wieder aufzunehmen, die alle Aspekte der Migration abdecken", sagte der Sprecher des Taliban-Aussenministeriums, Abdul Kahar Balchi, der Deutschen Presse-Agentur.
Einen Umweg über Nachbarländer Afghanistans wie Pakistan, wie er bereits in der Vergangenheit von der Bundesregierung erwogen wurde, lehnen die Taliban ab und werten dies als Verstoss gegen die geltenden Konventionen. "Wir sind nicht bereit, irreguläre Verfahren zu akzeptieren, die Afghanistan umgehen und eine Gefahr für unsere nationale Sicherheit darstellen", betonte Balchi. Eine mögliche Bestrafung der Straftäter nach ihrer Ankunft in Afghanistan solle über bilaterale Gespräche geregelt werden.
Kritiker warnten in der Vergangenheit vor solchen Gesprächen mit den Islamisten, die international isoliert sind. Die Taliban könnten von Abschiebungen profitieren, indem sie diese als Möglichkeit für eine Zusammenarbeit mit einem westlichen Staat nutzten. (dpa)
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Weitere News zur Attacke in München am 13. Februar
Afghanischer Kulturverein distanziert sich
- 17:12 Uhr Uhr
Der afghanische Kulturverein Farhang aus München hat sich entschieden von dem mutmasslichen Anschlag auf eine Demonstration in der Landeshauptstadt distanziert und sein Entsetzen ausgedrückt. "Das ist barbarisch, das ist unmenschlich", sagte der Vorsitzende Mohammad Imran Sediqi der Deutschen Presse-Agentur. "Solche Menschen gehören nicht nach Deutschland. Die sind eine Gefahr für ganz Deutschland und auch für die afghanische Community."
Selbst wenn der mutmassliche Täter depressiv oder traumatisiert sein sollte, sei dies keine Entschuldigung. "Wir sind sehr traurig, dass unschuldige Menschen deshalb jetzt verletzt und teilweise schwer verletzt sind, das ist wirklich ganz schlimm", schilderte der Vorsitzende des afghanischen Kultur- und Bildungsvereins auch die Reaktionen seines Umfeldes. (dpa)
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Wohnung von Verdächtigem durchsucht
- 16:28 Uhr
Nach dem mutmasslichen Anschlag mit vielen Verletzten haben Ermittler die Wohnung des Tatverdächtigen durchsucht. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wurde eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus im Münchner Stadtteil Solln durchsucht, in dem der 24 Jahre alte Afghane gewohnt haben soll. Die Polizei und die Generalstaatsanwaltschaft äusserten sich zunächst auf Anfrage nicht. (dpa)
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Scholz: Täter von München muss das Land verlassen
- 16:17 Uhr
Nach dem mutmasslichen Anschlag mit einem Auto auf eine Kundgebung in München haben Vertreter von Bundesregierung und Parteien ihr Entsetzen geäussert und Konsequenzen gefordert. Bundeskanzler
Eine Tat wie in München könne man weder dulden noch hinnehmen. "Deshalb muss ganz klar sein, dass die Justiz mit all ihren Möglichkeiten hart vorgeht gegen diesen Täter", sagte Scholz. "Wer Straftaten in Deutschland begeht, wird nicht nur hart bestraft und muss ins Gefängnis, sondern er muss auch damit rechnen, dass er seinen Aufenthalt in Deutschland nicht fortsetzen kann." Das gelte auch für Länder, in die Rückführungen schwierig seien.
Er verwies zudem darauf, dass die Bundesregierung weitere Abschiebeflüge nach Afghanistan für schwer kriminelle Straftäter plane. "So wird es dann auch für diesen Täter sein, wenn es am Ende entschieden ist von den Gerichten", sagte der Kanzler. Scholz äusserte sich zugleich tief betroffen und sprach von einem "furchtbaren Anschlag". Er sei an der Seite der Verletzten und ihrer Angehörigen. (dpa/afp/bearbeitet von ng)
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Baerbock warnt nach Tat in München vor Spaltung
- 14:48 Uhr
Aussenministerin
Angesichts der Herausforderungen im Äusseren wie im Innern sei es umso wichtiger, "dass wir auch in unserem Land als Demokraten zusammenstehen. Dass wir uns nicht spalten lassen, weder von Rechtsextremisten noch von Islamisten, die unseren Rechtsstaat von innen herausfordern", sagte die Grünen-Politikerin am Rande eines Besuches in der französischen Hauptstadt Paris. (dpa)
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Erste Details zum Täter bekannt
- 14:31 Uhr
Der junge Afghane, der in München mit seinem Auto in eine Menschenmenge gefahren ist, war nach Worten von Bayerns Innenminister
"Bislang haben wir die Erkenntnis, dass er mit Betäubungsmitteln und Ladendiebstählen aufgefallen ist, nach gegenwärtigem Ermittlungsstand aber bislang keinerlei Gewalttätigkeit erkennbar war", sagte Herrmann weiter. All dies werde aber derzeit ständig weiter überprüft.
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur war der Tatverdächtige Ende 2016 als unbegleiteter Minderjähriger nach Deutschland gekommen und von einer Jugendhilfe-Einrichtung in Obhut genommen worden. Zuvor soll er sich in Italien aufgehalten haben. Wenige Wochen nach seiner Ankunft stellte der Jugendliche nach dpa-Informationen einen Asylantrag, der im September 2017 abgelehnt wurde, wogegen er klagte - allerdings ohne Erfolg. Seit Herbst 2020 war er ausreisepflichtig.
Der 24-Jährige soll vor der Tat einen mutmasslich islamistischen Post abgesetzt haben. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur hatte er einen entsprechenden Inhalt in sozialen Netzwerken geteilt. Der "Spiegel" hatte zuvor von mutmasslich islamistischen Beiträgen des Verdächtigen berichtet. (dpa/bearbeitet von ng)
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Faeser: Rechtsstaat muss "maximale Härte" zeigen
- 14:18 Uhr
Bundesinnenministerin
Die Bundesregierung habe die Gesetze zur Ausweisung von Gewalttätern und für mehr Abschiebungen "massiv verschärft", betonte Faeser. Jetzt müssten sie mit aller Konsequenz durchgesetzt werden. "Als einziger Staat in Europa schieben wir trotz der Taliban-Herrschaft wieder nach Afghanistan ab und werden das weiter tun."
Faeser erklärte: "Jetzt geht es darum, Leben zu retten und alle Hintergründe aufzuklären." Die Gedanken seien bei den Menschen, die durch den erschütternden mutmasslichen Anschlag in München verletzt worden seien. "Wir hoffen und beten, dass die Verletzten und Schwerverletzten wieder gesund werden können. Den Einsatzkräften der Polizei danke ich für das schnelle und entschlossene Eingreifen, das noch Schlimmeres verhindert hat." (dpa)
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Verdi verzichtet auf Kundgebung
- 13:23 Uhr
Die Gewerkschaft Verdi hat nach der Fahrt eines Autos in eine Demonstration in München auf eine in Berlin geplante Kundgebung anlässlich eines Streiks im öffentlichen Dienst verzichtet. Während einer Demonstration vom Bundesfinanzministerium zum Spittelmarkt sei die Nachricht aus München gekommen, sagte Verdi-Sprecher Kalle Kunkel. Daraufhin habe Verdi entschieden, die am Spittelmarkt geplante Abschlusskundgebung mit Rednern und Musik nicht abzuhalten.
Man habe Mitgefühl mit den Opfern in München. "Niemand ist jetzt in der Stimmung, kämpferische Reden zu halten." (dpa)
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Herrmann: Kein Zusammenhang mit Münchner Sicherheitskonferenz
- 13:14 Uhr
Der mutmassliche Anschlag mit einem Auto auf eine Gewerkschaftsdemonstration in München steht nach Einschätzung von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) in keinem Zusammenhang mit der bis Sonntag dort stattfindenden Münchner Sicherheitskonferenz. "Wir gehen im Moment nicht davon aus, dass es einen Zusammenhang mit der Sicherheitskonferenz gibt", sagte Herrmann am Donnerstag in der bayerischen Landeshauptstadt. Das Motiv des Täters müsse erst noch näher untersucht werden. An der Sicherheitskonferenz nehmen rund 60 Staats- und Regierungschefs sowie mehr als hundert Ministerinnen und Minister aus aller Welt teil. (dpa)
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Polizei: Mindestens 28 Verletzte
- 12:54 Uhr
Laut Polizei sind mindestens 28 Menschen verletzt worden. Der Fahrer des Wagens sei hinter der Gruppe und einem Polizeiauto gefahren, habe dieses dann überholt, beschleunigt und sei in das Ende der Gruppe gefahren, sagte ein Polizeisprecher.
Bei dem Fahrer handelte es sich laut Polizei um einen 24 Jahre alten Afghanen. Polizisten hätten einen Schuss auf seinen Wagen abgegeben, um ihn zu stoppen. Der Tatverdächtige wurde festgenommen. Von ihm gehe derzeit keine weitere Gefahr aus, sagte ein Sprecher. Es gibt nach Polizeiangaben keine Hinweise auf weitere Beteiligte. (dpa)
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Ministerpräsident Söder geht von Anschlag aus
- 12:49 Uhr
Nach der Fahrt eines Autos in eine Demonstration in München geht Bayerns Ministerpräsident
Der Tatverdächtige wurde gefasst. "Es handelt sich wohl mutmasslich um einen Anschlag", sagte Söder am Mittag vor Ort. "Wir reagieren bei jedem solchen Anschlag besonnen, aber ich sage Ihnen auch, dass unsere Entschlossenheit wächst. Es ist nicht der erste Fall, und wer weiss, was noch passiert", sagte Söder am Ort des Geschehens in der Innenstadt.
Neben der Aufarbeitung des Einzelfalls und der Anteilnahme müsse der Vorfall Konsequenzen nach sich ziehen, betonte Söder.
Die Ermittlungen übernahm die bayerische Zentralstelle für Extremismus und Terrorismus der Generalstaatsanwaltschaft. (dpa/bearbeitet von ng)
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Dieter Reiter: Auch Kinder unter den Verletzten
- 12:14 Uhr
Laut "Bild" und Bayerischem Rundfunk (BR) soll es mehrere Verletzte geben, man geht von mindestens 28 Verletzen aus. Darunter sei auch eine "unbestimmte Zahl" Schwer- und Schwerstverletzter, sagte ein Sprecher der Berufsfeuerwehr München. Lebensgefahr sei bei einigen der Verletzten bislang nicht auszuschliessen.
Der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) sagte, unter den Verletzten befänden sich auch Kinder. "Ich bin tief erschüttert", sagte Reiter. "Meine Gedanken sind bei den Verletzten." (tas/nap)
![](https://i0.gmx.ch/image/816/40662816,pd=2,f=content-l.jpg)
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Polizei richtet Zeugensammelstelle und Internetportal ein
- 12:13 Uhr
Die Polizei bittet Zeugen um Hinweise zu dem Vorfall in München. Die Ermittler richteten ein sogenanntes Uploadportal ein, auf das Fotos und Videos von dem Vorfall hochgeladen werden können. Hilfreiche Videos und Fotos vom Geschehen können hier hochgeladen werden. Zeugen wurden ausserdem gebeten, zu einer Sammelstelle im Löwenbräukeller zu kommen. (dpa)
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Autofahrer von der Polizei festgenommen
- 12:03 Uhr
Dem BR zufolge ist das Auto bei einer Kundgebung in der Münchner Innenstadt in streikende Menschen gefahren. Aus Polizeikreisen hat der BR erfahren, dass man nicht von einem Unfallgeschehen ausgehe. Der Fahrzeuglenker wurde Informationen der Deutschen Presseagentur (dpa) zufolge festgehalten. "Im Moment geht keine weitere Gefahr von ihm aus", sagte der Sprecher. "Wir haben keinen Anlass zur Annahme, dass eine Gefahr für die Bevölkerung besteht."
Am Ort des Geschehens, am Münchner Stiglmaierplatz, fand nach Polizeiangaben zum Zeitpunkt des Vorfalls gegen 10:30 Uhr eine Demonstration der Gewerkschaft Verdi statt. (tas/nap)
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Verwendete Quellen
![JTI zertifiziert](https://s.uicdn.com/uimag/7.5810.0/assets/_sn_/module_assets/article/jti-z-light.png)
![JTI zertifiziert](https://s.uicdn.com/uimag/7.5810.0/assets/_sn_/module_assets/article/jti-z-dark.png)
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