Aussenministerin Annalena Baerbock hat Äusserungen des brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva zurückgewiesen, der Einsatz des israelischen Militärs im Gazastreifen sei mit dem Holocaust zu vergleichen. "Der Holocaust ist mit nichts zu vergleichen", sagte die Grünen-Politikerin am Mittwoch vor Journalisten am Rande eines Treffens mit ihren Kolleginnen und Kollegen der G20-Runde der führenden und aufstrebenden Wirtschaftsmächte im brasilianischen Rio de Janeiro. Mit Holocaust wird der von Adolf Hitler befohlene Massenmord an Millionen von Juden bezeichnet.

Mehr aktuelle News

Lula hatte den israelischen Militäreinsatz am Wochenende beim Gipfeltreffen der Afrikanischen Union in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba mit dem Holocaust verglichen. "Was im Gazastreifen mit dem palästinensischen Volk geschieht, hat es zu keinem anderen Zeitpunkt in der Geschichte gegeben. Beziehungsweise hat es das schon gegeben: Als Hitler beschloss, die Juden zu töten", sagte Lula. Daraufhin erklärte der israelische Aussenminister, Israel Katz, Lula zur unerwünschten Person und zitierte den brasilianischen Botschafter in die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem. Die Regierung in Brasilien bestellte ihrerseits den israelischen Botschafter ein und rief ihren Vertreter in Israel zu Konsultationen zurück.


  © dpa

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.