Seit längerer Zeit geht die Polizei davon aus, dass Anis Amri - der Mann, der den Terroranschlag auf den Berliner Breitscheidplatz verübt hat - einen Hintermann hatte. Jetzt hat ihn die Polizei identifiziert und ist dem Drahtzieher auf den Fersen.

Weitere aktuelle News gibt es hier

Anderthalb Jahre nach dem islamistischen Anschlag auf den Berliner Breitscheidplatz haben die Ermittler einem Medienbericht zufolge den Hintermann des Attentäters Anis Amri identifiziert. Der Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs (BGH) habe am Donnerstag Haftbefehl gegen einen 32 Jahre alten Tunesier namens Meher D. erlassen, berichteten "Süddeutsche Zeitung", NDR und WDR. Der Gesuchte werde demnach in Libyen vermutet, wo er sich 2015 der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) angeschlossen habe. Nun werde nach ihm wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und Beihilfe zum Mord gefahndet.

12 Menschen getötet

Eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft wollte den Bericht weder bestätigen noch dementieren. Amri hatte am 19. Dezember 2016 einen Lastwagen in den Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche gesteuert. Elf Menschen wurden getötet, viele weitere verletzt. Ausserdem hatte der 23-jährige Tunesier zuvor den Lastwagen-Fahrer erschossen. Es war der bislang schwerste islamistische Terroranschlag in Deutschland. Amri war vier Tage später auf seiner Flucht nahe Mailand von Polizisten erschossen worden.

Noch beim Anschlag in engem Kontakt

Die Ermittler waren schon länger davon ausgegangen, dass Amri eine Art Mentor beim IS hatte, mit dem er noch aus der Führerkabine Chat-Nachrichten austauschte. Dem Bericht zufolge könnte es sich bei Meher D. um diesen Mann handeln. Der Gesuchte soll Amri seit Herbst 2016 aus der Ferne betreut haben. An der Suche nach ihm seien nun auch der Bundesnachrichtendienst und amerikanische Geheimdienste beteiligt. Die tunesische Justiz fahnde schon länger nach ihm. (mss/dpa)

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.