Die Drohungen gegen die Juristin Seda Basay-Yildiz nehmen kein Ende. Diesmal ging beim Frankfurter Polizeipräsidium ein Fax ein - der Absender: nach eigenen Angaben der "NSU 2.0".
Eine türkischstämmige Frankfurter Anwältin ist einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" zufolge erneut bedroht worden. Das habe die Staatsanwaltschaft Frankfurt auf Anfrage bestätigt, meldete die Zeitung am Montag. Dem Vernehmen nach sei das Schreiben wieder per Fax verschickt worden, diesmal aber nicht an die Anwältin, sondern an das Polizeipräsidium Frankfurt. Die Staatsanwaltschaft war am Montagabend nicht erreichbar. Das hessische Innenministerium verwies auf laufende Ermittlungen.
Laut "FAZ" gehen die Ermittler davon aus, dass das Schreiben an die Anwältin Seda Basay-Yildiz aus derselben Quelle stammt wie die vorhergehenden schriftlichen Drohungen. Es sei über dieselbe verschlüsselte Verbindung geschickt worden, so dass es nicht nachverfolgt werden könne. Unklar sei noch immer, wer hinter den Drohschreiben stecke.
Drohfaxe mit "NSU 2.0" unterschrieben
Die Anwältin hat bereits mehrere Drohfaxe mit der Unterschrift "NSU 2.0" erhalten. Nach dem ersten dieser Schreiben im August 2018 kam heraus, dass Hintergrundwissen über die Anwältin aus dem polizeilichen Informationssystem eines Computers einer Beamtin des 1. Reviers in Frankfurt abgefragt worden war. Im Zuge der weiteren Ermittlungen wurde eine mutmassliche rechtsextreme Chatgruppe in der Frankfurter Polizei aufgedeckt. (mss/dpa)
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