Der tschechische Botschafter in der Schweiz, Karel Boruvka, wird in die Prager Zentrale beordert. Grund sind Tweets seiner Frau - die den Diplomaten gehörig in Bedrängnis bringen.
Weil seine Frau zu viel bei Twitter unterwegs gewesen sein soll, ist der tschechische Botschafter in der Schweiz in Schwierigkeiten geraten.
Karel Boruvka sei für absehbare Zeit in die Zentrale des Aussenministeriums in Prag beordert worden, berichtete die Zeitung "Pravo". "Mir ist immer wieder vorgeworfen worden, dass ich meine Frau und ihre Kommunikation auf den sozialen Netzwerken nicht bändigen kann", sagte der Diplomat.
"Schikane, Erpressung, Mobbing", klagte die besagte Ehefrau, selbst eine ehemalige Aussenamtsmitarbeiterin, auf Twitter. "Wir sind doch nicht in Nordkorea."
Dem sozialdemokratischen Aussenminister Lubomir Zaoralek warf sie "sexuelle Diskriminierung" vor. Über den Kurznachrichtendienst habe sie sich unter anderem für einen russischen Oppositionellen eingesetzt, aber bereits seit Januar einen Maulkorb erhalten.
Dem Zeitungsbericht zufolge steht auch die Abberufung des Botschafters im Raum. Diesem Schritt müsste allerdings der tschechische Präsident Milos Zeman zustimmen. Eine offizielle Stellungnahme zu dem Fall gab es zunächst nicht. © dpa
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