- Joe Biden besetzt erste Schlüsselposten in seiner künftigen Regierung.
- Ex-Aussenministers John Kerry soll Klimabeauftragter werden.
- Bidens Wahlsieg wurde in Michigan nun offiziell bestätigt.
Der gewählte US-Präsident
Mehrere US-Medien berichteten zudem übereinstimmend, dass die ehemalige Notenbankchefin Janet Yellen als erste Frau die Führung des US-Finanzministeriums übernehmen soll, eine Bestätigung gab es dafür bislang nicht.
Während Biden an der Regierungsbildung arbeitet, weigert sich der noch amtierende Präsident
Amerika soll Führungsrolle beim Kampf gegen Erderwärmung übernehmen
Dem 76-jährigen Kerry werden im Klima-Job auch seine Erfahrungen als Aussenminister von 2013 bis 2017 zugutekommen. Biden will die USA wieder in das Klimaschutzabkommen von Paris zurückbringen, aus dem Trump ausgetreten war. Ausserdem will er, dass Amerika eine globale Führungsrolle beim Kampf gegen die Erderwärmung übernimmt.
"Amerika wird bald eine Regierung haben, die die Klimakrise als die akute Bedrohung für die nationale Sicherheit behandelt, die sie darstellt", schrieb Kerry in einem Tweet. "Ich bin stolz, mit dem gewählten Präsidenten, unseren Verbündeten und den jungen Anführern der Klimabewegung zusammenzuarbeiten, um es als Klimabeauftragter des Präsidenten mit der Krise aufzunehmen."
Der 60-jährige Mayorkas wurde auf Kuba geboren. Seine Eltern verliessen das Land wenig später nach der Machtübernahme durch Fidel Castro. Er war unter anderem Staatsanwalt in Kalifornien und war bereits stellvertretender Heimatschutzminister in der zweiten Amtszeit von
Blinken gilt als Befürworter der multilateralen Zusammenarbeit und des internationalen Atomabkommens mit Iran. Der 58-Jährige war von 2015 bis 2017 stellvertretender Aussenminister und berät Biden seit fast 20 Jahren: Von 2009 bis 2013 war er Bidens nationaler Sicherheitsberater, als dieser Vize-Präsident unter Barack Obama war. Zuvor war Blinken Bidens Stabschef im US-Senat.
Biden will USA in internationale Abkommen zurückführen
Biden will die Aussenpolitik seines Landes neu ausrichten. Im Wahlkampf versprach er, die Beziehungen zu Verbündeten in aller Welt zu kitten und die USA in internationale Abkommen zurückführen. Anders als der amtierende Präsident Donald Trump will er auch mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weiter zusammenarbeiten.
Biden steht zudem vor der grossen Herausforderung, nach seinem Amtsantritt im Januar kommendes Jahr die US-Wirtschaft durch die gerade wieder eskalierende Krise zu bekommen. Dem Finanzministerium kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Seine mögliche Kandidatin Yellen gilt als eine Anhängerin der Theorien des Ökonomen John Maynard Keynes, nach denen Regierungen eine wichtige Rolle bei der Bewältigung wirtschaftlicher Krisen zukommt.
Für die Schlüsselfunktion des nationalen Sicherheitsberaters im Weissen Haus nominiert Biden den 43-jährigen Jake Sullivan. Auch Sullivan, ein enger Vertrauter der ehemaligen Aussenministerin Hillary Clinton, war bereits im Aussenministerium und ab 2013 als nationaler Sicherheitsberater für Biden als Vizepräsident tätig. Der nationale Sicherheitsberater spielt traditionell im Führungskreis des Präsidenten eine wichtige Rolle bei der Ausarbeitung der Aussen- und Sicherheitspolitik.
Diplomatin als Botschafterin bei den Vereinten Nationen
Die 68 Jahre alte Diplomatin Linda Thomas-Greenfield soll US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen werden. Sie war 35 Jahre lang im Aussenministerium tätig, zuletzt von 2013 bis 2017 als Afrika-Ministerin. Zudem soll Avril Haines als erste Frau an der Spitze der Nachrichtendienste (DNI) die verschiedenen US-Geheimdienste koordinieren.
Nicht allen westlichen Diplomaten am Hauptsitz der Vereinten Nationen in New York war Linda Thomas-Greenfield beim Aufkommen der ersten Gerüchte ein Begriff. Aus Kreisen des Sicherheitsrates kamen jedoch erste positive Signale: Die 68-Jährige sei eine erfahrene Berufsdiplomatin mit langjähriger Expertise auch mit den Vereinten Nationen und speziellem Fokus auf Afrika. Dies mache sie bei einer Berufung sofort einsatzfähig. Viele Diplomaten bei den UN halten die amtierende amerikanische Botschafterin und Trump-Spenderin Kelly Craft mangels diplomatischer Erfahrung für eine Fehlbesetzung.
Bidens Wahlsieg in Michigan offiziell bestätigt
Unterdessen hat der US-Bundesstaat Michigan am Montag das Ergebnis der US-Präsidentenwahl mit dem Sieg von Joe Biden offiziell bestätigt. Der unterlegene Präsident Donald Trump erlitt damit einen weiteren Rückschlag bei seinen Versuchen, den Ausgang der Wahl am 3. November mit juristischen Attacken zu kippen. In einer live im Internet übertragenen Sitzung der Wahlkommission stimmten die zwei Demokraten und einer der beiden Republikaner für die Bestätigung der Ergebnisse. Ein republikanisches Mitglied enthielt sich.
Michigan bringt 16 Stimmen von Wahlleuten, die Mitte Dezember schliesslich den Präsidenten wählen sollen. Für die Berufung werden 270 Stimmen von Wahlleuten benötigt, die gemäss dem Ergebnis in ihren Bundesstaaten abstimmen müssen. Biden brachte 306 Wahlleute hinter sich. In Michigan gewann er mit einem Vorsprung von mehr als 150.000 Stimmen. (dpa/fra)
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