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Als erster demokratischer Abgeordneter wagte sich Lloyd Dogget aus der Deckung und forderte öffentlich den Rücktritt Bidens. Biden müsse die "schmerzhafte und schwierige Entscheidung treffen, sich zurückzuziehen", erklärte er.
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Der demokratische Senator Michael Bennet warnte beim Sender CNN vor einem möglichen Erdrutschsieg der Republikaner: "Ich glaube, dass Donald Trump auf dem besten Weg ist, diese Wahl zu gewinnen." Obwohl Bennet nicht direkt Bidens Rückzug forderte, machte er deutlich, dass es ernsthaft in Betracht gezogen werden sollte. "Es ist eine moralische Frage über die Zukunft unseres Landes."
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Peter Welch, Senator der Demokraten aus dem Bundesstaat Vermont, forderte Biden ebenfalls öffentlich auf, auszusteigen. "Zum Wohle des Landes fordere ich Präsident Biden auf, sich aus dem Rennen zurückzuziehen", erklärte er in einem Meinungsbeitrag in der "Washington Post".
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Auch Nancy Pelosi äussert sich nicht mehr so eindeutig. Die ehemalige Sprecherin des Repräsentantenhauses gilt eigentlich als grosse Biden-Befürworterin. In einem MSNBC-Interview vermied sie jedoch eine klare Unterstützung für Biden und sagte lediglich: "Es liegt am Präsidenten zu entscheiden, ob er kandidiert. Wir alle ermutigen ihn, diese Entscheidung zu treffen, denn die Zeit wird knapp."
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Hinzu kommen Berichte, wonach sich auch der demokratische Mehrheitsführer im Senat, Chuck Schumer, bereit erklärt, über einen anderen Kandidaten nachzudenken. Die demokratischen Senatoren wollen sich in Kürze mit engen Beratern Bidens treffen. In der Öffentlichkeit hatte er Biden bisher stets unterstützt.
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Dennoch: Wenn so einflussreiche Demokraten wie Pelosi und Schumer das Vertrauen in Biden verlieren, könnte dies den Druck auf den Präsidenten massiv erhöhen, zurückzutreten.
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Das grösste Risiko sei, wenn alles so bleibe, wie es ist, pflichtete auch Tim Ryan, bis 2023 Mitglied des Repräsentantenhauses, seinen Kollegen aus dem demokratischen Lager in einem CNN-Interview bei. Noch deutlicher formulierte er: "Wir müssen das Pflaster abreissen! Es steht zu viel auf dem Spiel." Das Pflaster heisst Joe Biden.
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Der linke Demokrat Ro Khanna aus dem Bundesstaat Kalifornien sagt bei einem Treffen von Kongressabgeordneten zur Zukunft des Präsidenten, dass Biden den Jungen in der Partei nicht genug zuhöre. Im gleichen Zug betont er, "egal, wer das ist", die Demokraten müssten sich gemeinsam hinter einen Kandidaten stellen.
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Deutliche Worte fand der prominente Kongressabgeordnete Adam Schiff. In einem Statement, aus dem die "Los Angeles Times" zitiert, fordert der Demokrat Biden auf, "die Fackel weiterzureichen". Ausserdem äusserte er ernsthafte Zweifel daran, dass Biden Trump besiegen könne.
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Der Minderheitsführer im Repräsentantenhaus, Hakeem Jeffries, der wie Chuck Schumer zu den Top-Demokraten im US-Kongress gehört, soll Sorge geäussert haben, dass Bidens Festhalten dazu führen könne, dass die Demokraten die Kontrolle über beide Kongresskammern verlieren könnten. Einer Umfrage des National Opinion Research Center und der Nachrichtenagentur AP zufolge sind mittlerweile fast zwei Drittel der Demokraten für einen Rücktritt Bidens. Nur 30 Prozent stehen demnach noch hinter dem amtierenden US-Präsidenten.
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Doch Bedenken kommen nicht nur aus der Politik, sondern auch aus Hollywood. Schauspieler George Clooney ist ein grosser Unterstützer der Demokraten. Daran gibt es keine Zweifel. Im Juni hatte er noch mit anderen Stars wie Julia Roberts Spenden für Bidens Wahlkampf in Los Angeles gesammelt.
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Doch in einem Meinungsstück in der "New York Times" wendet auch er sich nun gegen Joe Biden und schreibt: "Ich liebe Joe Biden. Als Senator. Als Vizepräsident und als Präsident." Doch Clooney legt im Anschluss nach, dass eine Schlacht, die Biden nicht gewinnen könne, der Kampf gegen die Zeit sei. Wegen Trump sei die Partei so verängstigt, dass sie die Warnsignale ignoriert habe. Deshalb brauche es nun einen neuen Kandidaten.
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Dem schliesst sich der Schriftsteller Stephen King an. Er ist ein bekennender Kritiker von Donald Trump, bezeichnet ihn sogar als "Worst. President. Ever." Dennoch schreibt er auf der Plattform X, Biden sei ein guter Präsident gewesen, aber "es ist Zeit für ihn".
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Auch unter den Grossspendern für die Demokraten schwindet Bidens Rückhalt. Netflix-Mitbegründer Reed Hastings unterstützt die Demokraten regelmässig mit Millionenbeträgen. Jetzt fordert auch er den Rücktritt Bidens: "Biden muss zurücktreten, damit ein energischer demokratischer Führer Trump schlagen und für unsere Sicherheit und unseren Wohlstand sorgen kann", schreibt er in einer E-Mail an die New York Times.