US-Präsident Joe Biden hat zum Abschluss eines fünftägigen Besuches in Frankreich einen amerikanischen Militärfriedhof ausserhalb von Paris besucht. Der 81-Jährige nahm am Sonntag gemeinsam mit seiner Frau Jill auf dem Friedhof Aisne-Marne nordöstlich der französischen Hauptstadt an einer Kranzniederlegung teil und gedachte dort amerikanischer Soldaten, die im Ersten Weltkrieg gestorben waren. Einen Besuch auf ebendiesem Friedhof hatte Bidens Amtsvorgänger Donald Trump 2018 bei einer Frankreich-Reise kurzfristig "wegen schlechten Wetters" abgesagt, was damals heftig kritisiert wurde als Respektlosigkeit gegenüber Veteranen. Mit seiner symbolträchtigen Visite dort setzte Biden nun einen Kontrapunkt zu Trump, wie schon bei seinen vorherigen Stationen des Trips.
Auf die Frage, warum genau er diesen Friedhof besuche, sagte
Der Demokrat hatte bereits bei seinen anderen Auftritten auf der Auslandsreise mitten im Wahljahr betont ein Kontrastprogramm zu
Biden tritt bei der US-Präsidentenwahl Anfang November für eine zweite Amtszeit an, mit Trump als Herausforderer. Auch wenn es sich bei dem Frankreich-Besuch um eine offizielle Auslandsreise des Präsidenten handelte, schwang der laufende US-Wahlkampf dort überall mit, und Biden sandte vorsichtig diverse Gegenbotschaften zu Trump aus.
Trumps Schatten
Schon in den vergangenen Tagen - bei Feierlichkeiten zur Landung der Alliierten im Zweiten Weltkrieg in der Normandie und bei einem Staatsbesuch in Paris - hatte Biden wiederkehrend die D-Day-Kämpfer von damals Helden gefeiert, die Kraft internationaler Allianzen beschworen, Isolationismus kritisiert, ein eisernes Bekenntnis zur Nato abgegeben und der Ukraine im aktuellen Angriffskrieg Russlands fortdauernde Unterstützung der USA zugesagt. All das ist als Gegenentwurf zu Trump zu verstehen.
Der Republikaner hatte während seiner Amtszeit vielen internationalen Verbündeten den Rücken gekehrt, die Nähe von Russlands Präsident Wladimir Putin und anderen Autokraten gesucht und der Nato mit dem Austritt der USA gedroht. Für den Fall einer Wiederwahl hat Trump signalisiert, die Unterstützung für Kiew dramatisch zurückzufahren oder ganz einzustellen - und Putin in dessen Nachbarschaft freie Hand zu lassen. Auch das Bekenntnis der USA zur Nato wäre unter Trump erneut in Gefahr.
Am Freitag hatte Biden in der Normandie eigens eine Rede an das amerikanische Volk gehalten, in der er seinen Landsleuten ins Gewissen redete und sie aufrief, "die Demokratie zu verteidigen, der Aggression im Ausland und im eigenen Land entgegenzutreten" und "die hasserfüllten Ideologien von heute zu besiegen". Auch das zielte auf Trump ab. © dpa
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