Die USA sehen nach den Worten von US-Aussenminister Antony Blinken keine Lockerung von Sanktionen als Teil einer Einigung mit Teheran um die Freilassung von im Iran inhaftierten US-Bürgern vor. "Auf jeden Fall wird der Iran keine Sanktionserleichterungen erhalten", sagte Blinken am Donnerstag vor Reportern, als er nach einer möglichen Freigabe von in Südkorea eingefrorenem iranischen Guthaben in Höhe von sechs Milliarden Dollar (5,45 Milliarden Euro) gefragt wurde.
Es handele sich um eigene Gelder des Irans, sagte Blinken. Diese würden auf eingeschränkt nutzbare Konten überwiesen und könnten nur für humanitäre Zwecke verwendet werden.
Teheran hatte nach Angaben von offiziellen Stellen und Familienmitgliedern fünf seit Jahren inhaftierte US-Bürger in den Hausarrest überstellt - vier von ihnen laut einem ihrer Anwälte am Donnerstag. Es handelt sich dabei um den ersten Schritt einer heiklen Einigung, in deren Rahmen künftig Milliarden iranischer Gelder freigegeben und den US-Bürgern die Ausreise aus dem Iran erlaubt würde.
Die Einigung umfasst laut mit den Verhandlungen vertrauten Quellen als nächsten Schritt die Freigabe von in Südkorea eingefrorenem iranischen Guthaben in Höhe von sechs Milliarden Dollar (5,45 Milliarden Euro). Die Gelder würden demnach auf ein spezielles Konto in Katar überwiesen, auf das Teheran nur für humanitäre Zwecke wie den Kauf von Lebensmitteln und Medizin zugreifen könnte. Die Quellen betonten, dass die Abmachung nicht endgültig sei.
Der Iran hatte die Summe durch Ölverkäufe an Südkorea verdient. Seoul hatte die Gelder dereinst blockiert, um die Sanktionen gegen Teheran einzuhalten. Diese noch unter dem damaligen US-Präsidenten Donald Trump eingeführten Sanktionen haben die iranische Wirtschaft hart getroffen.
Teheran bezeichnete das Abkommen am Donnerstagabend als Gefangenenaustausch. Die staatliche Agentur Irna zitierte die iraniche Vertretung bei den Vereinten Nationen mit den Worten, jede Seite werde "Amnestie gewähren und fünf Gefangene freilassen".
Blinken sagte, die USA hätten mit den Familien der fünf im Iran in den Hausarrest überstellten US-Bürger Kontakt gehabt. "Ich glaube, dass dies der Beginn vom Ende ihres Alptraums ist, und des Alptraums, den ihre Familien erlebt haben", sagte Blinken.
© AFP
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