Kräftiger Dämpfer für Jair Bolsonaro: die Wähler nehmen dem brasilianischen Präsidenten die umstrittenen Äusserungen bezüglich der Waldbrände übel. In den Umfragen muss Bolsonaro deutliche Rückschläge hinnehmen.
Die Popularität des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro hat einer Umfrage zufolge durch sein Verhalten im Streit um die heftigen Brände im Amazonasregenwald gelitten. 38 Prozent der Brasilianer lehnten seine Politik und sein Verhalten ab, ergab eine Umfrage des Datafolha-Instituts im Auftrag der Zeitung "Folha de São Paulo". Das waren 5 Prozentpunkte mehr, als noch im Juli, schrieb die Zeitung am Montag. Auch die Zahl der Brasilianer, die mit der Politik des extrem rechten Präsidenten einverstanden sind, sei in dem Zeitraum von 33 auf 29 Prozent gefallen.
Fast 80.000 Brände gezählt
In Brasilien wüten die schwersten Waldbrände seit Jahren. Seit Januar nahm die Zahl der Feuer und Brandrodungen im grössten Land Südamerikas im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nach Angaben der brasilianischen Weltraumagentur INPE vom Sonntag um 82 Prozent zu. Insgesamt wurden mehr als 79.000 Brände registriert. Betroffen waren meist Flächen in Privatbesitz, aber auch in Naturschutzgebieten und Ländereien der indigenen Bevölkerung brechen immer wieder Feuer aus.
Bolsonaro behauptete unter anderem, dass Nichtregierungsorganisationen (NGO) die Waldbrände gelegt haben könnten, um sich für die Streichung öffentlicher Mittel zu rächen und seine Regierung zu diskreditieren. Das Angebot ausländischer Hilfe bei der Brandbekämpfung lehnte er ab. Für Unmut bei vielen Brasilianern sorgte auch die Ernennung des Sohnes Bolsonaros zum Botschafter in den USA. (mss/dpa)
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