Der Drohnenangriff auf eine russische Eisenbahnfähre verschärft nach britischer Einschätzung die Logistikprobleme Russlands. Ukrainische Streitkräfte hatten Anfang der Woche die Fähre Slawjanin im südrussischen Hafen "Kawkas" beschädigt.
"Der Angriff wird Russland mit ziemlicher Sicherheit weitere logistische Probleme bei der Belieferung seiner Besatzungstruppen in der Südukraine und dem regionalen Export von Flüssiggas bereiten", teilte das britische Verteidigungsministerium mit.
Die Fähre gilt als eine wichtige Verbindung zu der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim. Die Brücke nach Kertsch auf der Krim ist wegen Luftalarms immer wieder zeitweilig gesperrt, weshalb Fähren oft zum Einsatz kommen.
Zwei andere Eisenbahnfähren beschädigt
Von drei Eisenbahnfähren, die die Meerenge passierten, habe die Slawjanin die grösste Kapazität, schrieben die Briten auf der Plattform X. Nachdem die beiden anderen Fähren bei Raketenangriffen Ende Mai beschädigt worden seien, sei die Slawjanin wieder eingesetzt worden als einzige Roll-on-Roll-off-Eisenbahnfähre.
Seien solche Fähren auch nur vorübergehend nicht betriebsfähig, bedeute dies höhere Kosten und weniger Flexibilität beim Transport von Treibstoff, Munition und Equipment, teilte London mit. Russland sei höchstwahrscheinlich dazu gezwungen, seine Sicherheitsverfahren zu ändern und den Transport von Treibstoffzügen über die Brücke zu riskieren - das habe es seit dem ersten Angriff auf die Brücke im Oktober 2022 zu vermeiden versucht.
Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als zwei Jahren gegen einen Angriffskrieg Russlands. Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seitdem regelmässig Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.