Die britischen Konservativen wollen der Unterscheidung zwischen biologischem und sozialem Geschlecht rechtlich stärker Rechnung tragen. Sollten sie die anstehende Wahl am 4. Juli gewinnen, werde eine Klarstellung im Gleichstellungsgesetz den Ausschluss von Transmenschen aus Räumen und Angeboten erleichtern, die nur Menschen eines Geschlechts offenstehen, hiess es in einer Ankündigung der Tory-Partei am Montag. Der rechtliche Begriff Geschlecht (sex) solle damit als biologisches Geschlecht im Gegensatz zu sozialem Geschlecht (gender) definiert werden. Damit solle verhindert werden, dass biologische Männer etwa an Angeboten für weibliche Opfer von häuslicher Gewalt teilnehmen, hiess es in einer Mitteilung.

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Gleichstellungsministerin Kemi Badenoch betonte, es gehe darum, den Missbrauch von Transgender-Regelungen zu verhindern. Unter anderem solle die Teilnahme von Transfrauen bei sportlichen Wettbewerben gemeinsam mit biologischen Frauen verhindert werden. "Was wir beenden wollen, ist das Szenario, in dem man offensichtlich sehr unfaire Vorteile sieht zwischen Leuten, die durch die männliche Pubertät gegangen sind und zierlichen, und in manchen Fällen viel, viel kleineren Frauen", sagte Badenoch dem britischen Nachrichtensender Sky News.

Die oppositionellen Liberaldemokraten warfen der konservativen Regierung von Premierminister Rishi Sunak hingegen eine "zynische Wahlkampfkampagne" auf dem Rücken von Transmenschen vor. Hinter der Ankündigung stecke die Absicht, von dem Versagen der Regierung in Sachen Wirtschaft, Gesundheit und weiteren Bereichen abzulenken, sagte Vize-Parteichefin Daisy Cooper dem Radiosender LBC.  © dpa

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