Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier unterstützt das Konzert gegen Rechts in Chemnitz - und wird von der CDU-Spitze angegangen. Der Grund: Auf dem Konzert spielt auch die Band Feine Sahne Fischfilet.
Die CDU-Spitze rügt Bundespräsident
Generalsekretärin
Sie ergänzte, sie kenne Amtsvorgänger Steinmeiers, "bei denen ich sicher bin, dass sie das so unkritisch nicht unterstützt hätten".
Feine Sahne Fischfilet wurde vom Verfassungsschutz beobachtet
Die Verfassungsschützer in Mecklenburg-Vorpommern hatten Feine Sahne Fischfilet zwischenzeitlich wegen "linksextremistischer Bestrebungen" im Blick, seit längerem jedoch nicht mehr. In einem ihrer Lieder, "Staatsgewalt", heisst es unter anderem: "Die Bullenhelme, die sollen fliegen, eure Knüppel kriegt ihr in die Fresse rein."
Und in dem Song "Wut" findet sich die Zeile: "Bin bei weitem nicht frei von Sünde, aber trete vor zum Werfen. Polizist sein heisst, dass Menschen mit Meinungen Feinde sind."
Zuvor hatte bereits unter anderem der CDU-Abgeordnete Philipp Amthor Kritik an Steinmeier geäussert. "Es gehört nicht zu den Aufgaben eines Bundespräsidenten, für Konzerte zu werben, bei denen auch linke Bands auftreten, die in ihren Texten zu Gewalt gegen Polizisten aufrufen", sagte er der "Bild"-Zeitung.
Der stellvertretende AfD-Vorsitzende Georg Pazderski hatte schon am Samstag moniert, dass solche Texte "inakzeptabel und eindeutig verfassungsfeindlich" seien. Gerade der Bundespräsident sei zu politischer Neutralität verpflichtet.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich bislang zur Kritik an seiner Empfehlung noch nicht geäussert.
Konzert gegen Rechts am Montag in Chemnitz
Unter dem Motto "#wirsindmehr" steigen neben Feine Sahne Fischfilet auch die Toten Hosen sowie die Rapper von K.I.Z und die Chemnitzer Indieband Kraftklub auf die Bühne.
Feine Sahne Fischfilet haben auf Facebook über das Konzert geschrieben, es gehe darum, "dass man auch mal ernsthaft checkt, dass Faschos keine kleine Randgruppe sind und dass die Mitte der Gesellschaft kein Problem mehr mit rechtsradikalen Positionen hat".
In Chemnitz war es nach dem Tötungsdelikt mehrfach zu Demonstrationen rechter Gruppierungen gekommen, es gab auch Angriffe auf Ausländer. Zwei Männer aus Syrien und dem Irak sitzen in Untersuchungshaft.
Am Samstag hatten 8.000 Menschen an einer rechten Kundgebung teilgenommen, 3.000 kamen zu einer Gegenveranstaltung. (mgb/dpa/afp)
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