China hat die neuen Russland-Sanktionen der EU, von denen auch chinesische Unternehmen betroffen sind, scharf kritisiert. Es handle sich um "einseitige Sanktionen ohne völkerrechtliche Grundlage", sagte eine Sprecherin des Aussenamtes in Peking am Dienstag. Sie müssten zurückgenommen werden.
Im Rahmen eines neuen Massnahmenpakets gegen Russland wegen dessen Angriffs auf die Ukraine hatte Brüssel am Montag 61 weitere Unternehmen auf seine Sanktionsliste gesetzt, darunter 19 chinesische Unternehmen. Von Handelsbeschränkungen betroffen sind etwa zwei wichtige Akteure der chinesischen Satellitenindustrie. Die Firmen sollen Geschäfte in Millionenhöhe mit der russischen Söldnergruppe Wagner getätigt und an diese Satelliten verkauft haben.
"Die Entwicklung des normalen Austauschs und der Zusammenarbeit zwischen chinesischen und russischen Unternehmen richtet sich nicht gegen Dritte", sagte die Aussenamtssprecherin. "Wir fordern die europäische Seite dringend auf, die Sanktionen aufzuheben, und werden die notwendigen Massnahmen ergreifen, um die legitimen Rechte und Interessen chinesischer Unternehmen entschlossen zu wahren."
Der Westen hat China wiederholt vorgeworfen, Russland bei seinem Krieg gegen die Ukraine zu unterstützen, was Peking bestreitet. Weitere nun sanktionierte Unternehmen kommen aus der Türkei, Kirgistan, Indien und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Insgesamt sind nun 675 Unternehmen von der EU mit Sanktionen belegt. © AFP
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