China hat die Kritik aus dem Ausland am neuen nationalen Sicherheitsgesetz in Hongkong als "Verleumdungen" verurteilt.
"China drückt seine starke Unzufriedenheit und entschiedenen Widerstand gegen bestimmte Länder und Institutionen aus, die Hongkongs nationale Sicherheitsvorschriften verleumden und verunglimpfen", sagte der chinesische Aussenministeriumssprecher Lin Jian am Mittwoch in einer regelmässig stattfindenden Pressekonferenz.
In der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong war am Dienstag in einem Eilverfahren ein neues nationales Sicherheitsgesetz verabschiedet worden, das nach Angaben des örtlichen Regierungschefs Schlupflöcher eines 2020 von Peking erlassenen Sicherheitsgesetzes stopfen soll.
Peking hatte es damals als Antwort auf die pro-demokratischen Proteste in Hongkong verabschiedet. Das international scharf kritisierte Gesetz ermöglicht den Behörden ein hartes Vorgehen gegen alle Aktivitäten, die nach ihrer Auffassung die nationale Sicherheit Chinas bedrohen - und damit auch ein drakonisches Vorgehen gegen Kritiker.
Grossbritannien, die USA und auch die UNO verurteilten die Verabschiedung des neuen nationalen Sicherheitsgesetzes am Dienstag. "Die weit gefassten Definitionen von nationaler Sicherheit und Einmischung von aussen werden es denjenigen, die in Hongkong leben, arbeiten und Geschäfte machen, schwerer machen", erklärte der britische Aussenminister David Cameron.
"Sicherheit ist eine Voraussetzung für Entwicklung und Rechtsstaatlichkeit ist der Grundstein für Wohlstand", sagte Lin. "Die chinesische Regierung ist fest entschlossen, die nationale Souveränität, die Sicherheits- und Entwicklungsinteressen zu schützen, die Politik 'Ein Land - zwei Systeme' umzusetzen und sich jeder Einmischung von aussen in die Angelegenheiten Hongkongs zu widersetzen", fuhr er fort. "Alle Angriffe und Verleumdungen werden niemals Erfolg haben und sind zum Scheitern verurteilt."
Die australische Aussenministerin Penny Wong warnte ihren chinesischen Kollegen Wang Yi am Mittwoch bei dessen Besuch in der australischen Hauptstadt Canberra, das neue Gesetz in Hongkong werde "Rechte und Freiheiten weiter aushöhlen". Überdies würden die Reformen gegen internationale Verpflichtungen verstossen und "weitreichende Auswirkungen haben, auch auf Einzelpersonen in Australien", sagte Wong nach Angaben eines Beamten des australischen Aussenministeriums gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.
Die chinesische Sonderverwaltungszone Honkong galt bis vor wenigen Jahren als Bastion der Meinungsfreiheit in China. Bei der Rückgabe der ehemaligen britischen Kronkolonie 1997 an China hatte Peking zugesichert, das Prinzip "ein Land, zwei Systeme", das den Menschen zahlreiche Bürgerrechte zusicherte, 50 Jahre lang aufrecht zu erhalten. Das hatte den Status Hongkongs als Wirtschaftszentrum von Weltrang gefestigt. © AFP
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