Nach der Blockade-Übung des chinesischen Militärs vor Taiwan hat eine US-Delegation der demokratischen Inselrepublik amerikanischen Rückhalt zugesichert. "Die Vereinigten Staaten stehen fest an der Seite Taiwans", sagte der Republikaner Michael McCaul am Montag in Taipeh. Er sehe Washingtons Unterstützung auch in Zukunft nicht wanken, erklärte McCaul mit Blick auf die US-Wahl in diesem Jahr. Taiwans Präsident Lai Ching-te sagte, der Besuch der Demokraten und Republikaner aus dem US-Kongress im Rahmen einer Indopazifik-Reise demonstriere Taiwans neuer Regierung und den Menschen starke Unterstützung.
Die Gruppe war am Sonntag in der ostasiatischen Inselrepublik eingetroffen - kurz nach einer grossangelegten Übung der Volksbefreiungsarmee. Peking betrachtet Taiwan als Teil seines Territoriums. Die regierende Kommunistische Partei Chinas will die Insel mit dem Festland "wiedervereinen" und droht mit einer Invasion, sollte das Vorhaben nicht auf friedlichem Wege gelingen.
Die chinesischen Streitkräfte hatten Ende der Woche mit Kriegsschiffen und Kampfflugzeugen eine Blockade um Taiwan und eine Übernahme der Insel geprobt. Damit wollte Peking Taiwans Regierung und den frisch vereidigten Präsidenten einschüchtern. Lai und seiner Demokratischen Fortschrittspartei (DPP) wirft China Separatismus vor. Laut McCaul haben sich die USA die Übung und mögliche militärische Mittel zur Abschreckung angesehen. Die USA sind Taiwans wichtigster Verbündeter, weil sie im Verteidigungsfall ihre Unterstützung zugesichert hatten und der Insel immer wieder Waffensysteme liefern.
Peking reagierte verärgert auf die Reise der US-Abgeordneten. Mit ihrem Besuch hätten die Politiker die Zusage der US-Regierung verletzt, nur inoffizielle Beziehungen mit Taiwan zu unterhalten, sagte die Sprecherin des chinesischen Aussenamtes, Mao Ning. Die Visite sende ein falsches Signal an Taiwans "Unabhängigkeitskräfte". Taiwan sei ein untrennbarer Teil Chinas. McCaul wurde nach eigenen Angaben vorab von China gewarnt, nach Taiwan zu reisen, weil dies aus Pekinger Sicht die Ein-China-Politik verletzt. © dpa
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