Seit Monaten hat man Qin Gang nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen. Nun teilt Peking mit, er sei aus der Parteiführung zurückgetreten. Sein Fall bleibt mysteriös. Wird gegen ihn ermittelt?
Chinas früherer Aussenminister Qin Gang, der seit vergangenem Sommer nicht mehr in der Öffentlichkeit zu sehen war, gehört nicht mehr der Führung der Kommunistischen Partei an. Wie das Zentralkomitee der Partei am Donnerstag nach einer viertägigen Sitzung mitteilte, wurde sein Rücktritt angenommen.
Das Rätsel um das Verschwinden des chinesischen Politikers bleibt damit weiter ungelöst. Nähere Angaben machte die Partei erneut nicht.
Im Sommer vergangenen Jahres war der damalige Aussenminister plötzlich nicht mehr zu öffentlichen Terminen erschienen. Wochen später wurde der von Staats- und Parteichef Xi Jinping für das Amt ausgewählte Spitzenpolitiker schliesslich nach nur etwa sieben Monaten von seinem Posten abgesetzt. Im Februar war er als Abgeordneter des Volkskongresses zurückgetreten.
Auch früherer Verteidigungsminister aus Zentralkomitee entfernt
Neben Qin verschwand im Spätsommer 2023 auch der damalige Verteidigungsminister Li Shangfu. Sein Schicksal ist jedoch geklärt: Wegen schwerer Korruptionsvorwürfe wurde der General Ende Juni aus der Partei ausgeschlossen.
Das Zentralkomitee entfernte ihn folgerichtig am Donnerstag ebenfalls aus seinen Reihen. In China verschwinden immer wieder auch hochrangige Beamte aus der Öffentlichkeit. Später wird dann oft bekannt, dass die Disziplinarkommission der Partei gegen sie ermittelt. (dpa/lla)
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