Kanada braucht bald einen neuen Regierungschef. Oder eine Chefin? Für die Liberalen will Chrystia Freeland das Amt erobern. Donald Trump hat die frühere Finanzministerin einmal als "absolut toxisch" bezeichnet.
Nach der Rücktrittsankündigung von Kanadas Premierminister
In ihrer Erklärung kritisierte Freeland den zukünftigen US-Präsidenten
Freeland bezeichnet sich selbst als "kämpferisch, entschlossen"
Bereits während Trumps erster Amtszeit hatte Freeland mit der US-Regierung als Hauptverhandlungsführerin bei den Gesprächen über das Nordamerikanische Freihandelsabkommen (Nafta) zu tun gehabt. Freeland sagte, der republikanische Präsident möge sie nicht, weil sie "kämpferisch, entschlossen und effizient bei der Verteidigung Kanadas" sei. Trump hatte Freeland im vergangenen Dezember als "absolut toxisch" bezeichnet.
Freeland versprach, einen harten Kurs gegenüber der neuen US-Regierung zu fahren. Zu den Zöllen in Höhe von 25 Prozent, die Trump angedroht hat, sagte Freeland: "Wenn Sie uns dazu zwingen, werden wir den Vereinigten Staaten den grössten handelspolitischen Schlag versetzen, den sie je erlitten haben." Die geplanten Zölle seien "illegal und ungerechtfertigt".
Freeland, die zuletzt Finanzministerin in Trudeaus Regierung gewesen war, war im Dezember von ihren Regierungsämtern zurückgetreten, nachdem sie Trudeau vorgeworfen hatte, seine eigenen politischen Interessen vor die dringend notwendige Vorbereitung des Landes auf die neue Trump-Regierung zu stellen. Kurz darauf kündigte Trudeau seinen Rücktritt als Premierminister an.
Freeland würde als Parteivorsitzende der Liberalen Partei auch neue Premierministerin Kanadas werden. Beobachter gehen jedoch davon aus, dass die Konservative Partei so bald wie möglich auf Neuwahlen dringen wird. Aktuell liegt die Liberale Partei in Umfragen mehr als 20 Prozentpunkte hinter der Konservativen Partei. (afp/bearbeitet von fab)
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