- 21:30 Uhr: ➤ Lauterbach kündigt Beschlüsse bei nächster MPK an
- 21:11 Uhr: Neuinfektionen in Österreich in einer Woche fast verdoppelt
- 19:47 Uhr: Schleswig-Holstein verschärft Corona-Regeln
- 14:50 Uhr: Paxlovid: Medikament gegen schwere Corona-Verläufe soll bald einsatzbereit sein
- 12:32 Uhr: Kreuzfahrtschiff "Aida Nova" beendet seine Reise in Lissabon
- 10:21 Uhr: Deutschland arbeitet an Notfallzulassung für Paxlovid
➤ Lauterbach kündigt Beschlüsse bei kommendem Corona-Gipfel an
Gesundheitsminister
Die Frage sei, wie lang die Quarantäne zum Beispiel für diejenigen dauern müsse, die in der kritischen Infrastruktur arbeiteten, in Pflegeeinrichtungen oder Krankenhäusern. Geklärt werden müsse etwa, inwieweit die Fristen für diejenigen verkürzt werden könnten, die schon eine Auffrischungsimpfung erhalten hätten.
Um zu verhindern, dass die Omikron-Welle zu gross werde, werde man auch beraten müssen, welche Kontaktbeschränkungen angemessen seien. Eine Durchseuchung könne man sich in Deutschland wegen der hohen Zahl an Ungeimpften nicht leisten, betonte Lauterbach.
Die weiteren Corona-News des Tages:
Erneute Proteste gegen Corona-Politik in Schweinfurt
21:53 Uhr: Im unterfränkischen Schweinfurt sind am Sonntagabend erneut Gegner der aktuellen Corona-Massnahmen auf die Strasse gegangen. Die Polizei sprach von mehreren Hundert, womöglich rund 1000 Teilnehmern. Bei den nicht angemeldeten Aktionen hatte sich zunächst eine grössere Personengruppe im Zentrum am Markt versammelt. Die Polizei habe einen Protestzug der Menge verhindert, sagte ein Polizeisprecher. Daraufhin hätten sich viele kleinere Gruppen in der Innenstadt verteilt.
Die Polizei versuchte, die einzelnen Gruppen am Weiterziehen zu hindern. Das gelang ihr nur teilweise. Mit Lautsprecheransagen machte sie immer wieder auf die neue Allgemeinverfügung zu solchen nicht angemeldeten Versammlungen aufmerksam. Teilweise stellte die Polizei wegen Ordnungswidrigkeiten die Personalien fest.
Die Stadt Schweinfurt hatte wegen mehrerer Vorfälle bei früheren Protesten die Regeln verschärft. Nach der neuen Allgemeinverfügung dürfen Kundgebungen nur noch ortsfest sein, ausserdem sind Abstand und Maske Pflicht. Polizei und Stadt hatten in den vergangenen Tagen eine Mobilisierung im Internet beobachtet.
Israel genehmigt vierte Corona-Impfung für über 60-Jährige
21:45 Uhr: Israel will nun auch über 60-Jährige und medizinisches Personal zum vierten Mal gegen das Coronavirus impfen. Der israelische Ministerpräsident Naftali Bennett sagte am Sonntagabend vor Journalisten, das Gesundheitsministerium habe diesen Schritt gebilligt. Es folgte damit der Empfehlung eines Expertengremiums angesichts der rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante. Am Freitag hatten in Israel zunächst die Viertimpfungen für Menschen mit Immunschwäche begonnen. Auch in Pflegeeinrichtungen für Senioren war der zweite Booster bereits erlaubt worden.
Israel hat die vierte Corona-Welle bereits hinter sich, zuletzt sind die Infektionszahlen jedoch wieder massiv gestiegen. Gegenwärtig liegen die Zahlen durchschnittlich bei 5000 Neuinfektionen am Tag. Bennett sagte, man rechne angesichts der Omikron-Welle damit, dass sie bis Ende der Woche die 20.000 überschreiten.
Neuinfektionen in Österreich in einer Woche fast verdoppelt
21:11 Uhr: In Österreich steigen die Corona-Zahlen wieder rasant an. Binnen 24 Stunden wurden am Sonntag 3283 neue Fälle gemeldet. Vor einer Woche waren es noch 1717 gewesen. Damit hat sich die Zahl binnen sieben Tagen fast verdoppelt.
Auffällig war, dass es deutlich weniger Tests gab. Während vergangenen Sonntag noch mehr als 280.000 PCR-Tests gemacht wurden, waren es heute 192.254 gewesen. Ebenfalls auffällig war die hohe Positivrate dieser Tests. Vor sieben Tage lag sie bei 0,6 Prozent, heute bei 1,7 Prozent - also fast dreimal so hoch.
Schleswig-Holstein weitet Kontaktbeschränkungen aus
19:47 Uhr: Schleswig-Holstein verschärft angesichts der sich ausbreitenden Corona-Variante Omikron die Schutzregeln. Bei Veranstaltungen wird ab Dienstag die Teilnehmerzahl auf maximal 50 in Innenbereichen beziehungsweise 100 im Freien begrenzt; bisher galt bei halber Kapazität maximal 1000. Die Kontaktbeschränkung für Geimpfte oder Genesene auf maximal zehn Personen gilt nicht mehr nur in der Wohnung, sondern auch im öffentlichen Raum. Darauf verständigten sich am Sonntag Ministerpräsident Daniel Günther (CDU), seine Stellvertreter, Finanzministerin Monika Heinold (Grüne) und Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP), sowie die Vorsitzenden der Koalitionsfraktionen, wie die Staatskanzlei in Kiel mitteilte.
Günther sagte, die noch ansteckendere Omikron-Variante sei in Schleswig-Holstein inzwischen die vorherrschende. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag dort nach Angaben des Robert-Koch-Instituts vom Sonntag bei 233,9 (Vorwoche: 147,7). Damit rangiert das Land, das einst die bundesweit niedrigsten Zahlen hatte, über dem Bundesschnitt von 222,7.
Vereinbart wurde in Kiel ferner, dass Tanzveranstaltungen grundsätzlich den Behörden angezeigt werden müssen. Zur Einhaltung der 2G-plus-Regel in Diskotheken und Bars gilt künftig nur noch ein PCR-Test, der nicht älter als 24 Stunden sein darf.
Paxlovid: Medikament gegen schwere Corona-Verläufe soll bald einsatzbereit sein
14:50 Uhr: Die Bundesregierung will noch im Januar eine Zulassung des Corona-Medikaments Paxlovid des US-Unternehmens Pfizer erreichen. "Ich bin zuversichtlich, dass wir bis Ende dieses Monats das dafür notwendige Paket geschnürt haben, dass wir also Lieferungen des Medikaments erhalten und eine Notfallzulassung erreicht haben", sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) der "Welt am Sonntag".
Laut dem SPD-Minister bereitet das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) derzeit eine solche nationale Zulassung des Medikament des US-Pharmakonzerns Pfizer vor. Deutschland solle so bereits vor der noch ausstehenden Zulassung durch die Europäische Arzneimittelagentur EMA in der Lage sein, Paxlovid einzusetzen.
Vor knapp einer Woche hatte Lauterbach die Order von einer Million Packungen Paxlovid bekanntgegeben. Der SPD-Politiker geht davon aus, dass damit der absehbare Bedarf ausreichend abgedeckt werde. "Das Mittel eignet sich insbesondere für die Behandlung ungeimpfter Risikopatienten. Diese Gruppe ist gross und besonders gefährdet", sagte Lauterbach. Das Bundesgesundheitsministerium habe bei Pfizer bereits eine Million Einheiten des Mittels vertraglich gesichert und die Lieferung einer weiteren Million Einheiten optioniert.
Paxlovid ist ein antivirales Mittel, welches das Virus daran hindert, sich zu reproduzieren. Das Präparat ist in der EU noch nicht zugelassen, die EMA unterstützt jedoch den Einsatz von Paxlovid für Notfälle. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat der Corona-Pille bereits eine Notfallzulassung für Risikopatienten ab zwölf Jahren erteilt.
Kreuzfahrtschiff "Aida Nova" beendet seine Reise in Lissabon
12:32 Uhr: Die Kreuzfahrt der "Aida Nova" der deutschen Reederei Aida Cruises endet wegen zahlreicher Corona-Fällen bei Crewmitgliedern ungeplant in Lissabon. Zwar hätten alle Infizierten nur milde Symptome, "aufgrund der aktuellen Situation können wir jedoch die Reise mit Aida Nova nicht wie geplant bis zum 5. Januar 2022 auf die Kanarischen Inseln fortsetzen", hiess es von Aida Cruises am Sonntag in Rostock.
Das Unternehmen habe daher bereits begonnen, die Heimreise für die Gäste zu organisieren. Sie sollen am Montag per Flugzeug nach Deutschland, Österreich und die Schweiz zurückkehren.
Davor hatte Corona das Kreuzfahrtschiff mit mehr als 4.000 Menschen an Bord seit drei Tagen in Lissabon festgehalten. Wegen Dutzender Infektionsfälle bei der Besatzung und der Schwierigkeiten bei der Suche nach Ersatz lag die "Aida Nova" am Sonntagvormittag im Hafen der portugiesischen Hauptstadt weiterhin vor Anker, wie ein Sprecher der Hafenkommandatur der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mitteilte.
Lauterbach: "Sehr, sehr in Sorge um die Ungeimpften"
09:30 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat auf Twitter geschrieben, dass Omikron in Grossbritannien zu "sehr vielen" Krankenhauseinweisungen führe. Einweisungen auf die Intensivstation stiegen hingegen langsamer. Eine "Tragödie" sei dort bislang ausgeblieben, weil die Älteren eine "hohe" Impfquote hätten und 75 Prozent geboostert seien. In der "Bild am Sonntag" zeigte sich Lauterbach "sehr, sehr in Sorge um die Ungeimpften" in Deutschland.
Indes sieht der Gesundheitsminister auch bei Corona-Erstimpfungen schon eine grosse Schutzwirkung. "Die erste Impfung senkt bereits nach 14 Tagen das Sterberisiko drastisch", sagte er der "BamS". Mit einer Steigerung der Erstimpfungen könnte auch in der "Omikron-Welle" die Zahl der Corona-Toten wirksam gesenkt werden. Das Gefühl vieler Ungeimpfter, dass der Zug für sie eh abgefahren sei, stimme nicht.
Studien zeigten, dass sich die Omikron-Variante wesentlich schneller verbreite als die Delta-Variante, aber auch etwas weniger schwere Fälle verursache. "Das ist aber keine Entwarnung für ältere Ungeimpfte", betonte Lauterbach. Er warte auf weitere wissenschaftliche Studien. In Dänemark und Grossbritannien, wo Wissenschaftler mildere Krankheitsverläufe bei einer Omikron-Infektion meldeten, liege die Impfquote bei Älteren deutlich höher als in Deutschland.
Lauterbach bekräftigte auch den Nutzen von Masken - dieser habe sich durch die neue Variante sogar noch gesteigert: "Die Viruslast der Infizierten ist bei Omikron niedriger, deshalb wirken Masken besser." Insbesondere in der Schule sei das Tragen der Masken "ein absolutes Muss für alle Klassen", sagte er der Zeitung.
Der Statistiker Christian Hesse von der Universität Stuttgart prognostizierte der "BamS" zufolge ein Durchsetzen der Omikron-Mutante binnen weniger Tage: "Bereits jetzt ist in einigen Bundesländern wie Niedersachsen die Omikron-Variante dominant. In einer Woche wird sie das in ganz Deutschland sein."
Die stark mutierte Omikron-Variante war vor gut einem Monat erstmals in Südafrika nachgewiesen worden. Seitdem hat sie sich nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in etwa hundert Länder ausgebreitet. In mehreren europäischen Ländern, darunter Frankreich und Portugal, entwickelte sich Omikron bereits zur vorherrschenden Corona-Variante.
RKI registriert 12.515 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 222,7
08:13 Uhr: Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am vierten Tag in Folge einen Anstieg der offiziellen bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz gemeldet. Das RKI gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Sonntagmorgen mit 222,7 an. Weil zwischen den Jahren weniger getestet und gemeldet wird, geht das RKI bei den Zahlen von einer Untererfassung aus.
Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 220,3 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 220,7 (Vormonat: 439,2). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 12.515 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 03.34 Uhr wiedergeben. Vor genau einer Woche waren es 10.100 Ansteckungen.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 46 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 88 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 7.189.329 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Sonntag mit 6.441.000 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 112.155.
Frankreich lockert Quarantäne-Regeln für Infizierte und Kontaktfälle
01:33 Uhr: Ungeachtet einer Rekordzahl von Corona-Neuinfektionen verkürzt Frankreich seine Quarantäne-Fristen. Vollständig Geimpfte müssten im Fall einer Infektion von Montag an nur noch sieben Tage in Quarantäne, kündigte Gesundheitsminister Olivier Véran in der Sonntagszeitung "Le Journal du Dimanche" an. Die Quarantäne kann mit einem negativen Schnelltest oder PCR-Test auf fünf Tage verkürzt werden. Für nicht oder nicht vollständig Geimpfte bleibt es bei einer Quarantäne von zehn Tagen, die mit einem negativen Test auf sieben Tage verkürzt werden kann.
Kontaktpersonen, die nicht oder nicht vollständig geimpft sind, müssen weiterhin sieben Tage in Quarantäne. Vollständig geimpfte Kontaktpersonen müssen hingegen in Frankreich ab Montag nicht mehr in Quarantäne, vorausgesetzt sie testen sich binnen sechs Tagen jeweils jeden zweiten Tag. Die entsprechenden Tests gibt es gratis in der Apotheke.
Die Lockerung der Quarantäne-Regeln solle eine Destabilisierung des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens verhindern, betonte Véran. Denn wenn sich ganz Frankreich in Quarantäne befinde, komme das Land zum Stillstand. Alleine am Samstag gab es über 219.000 registrierte Neuinfektionen. Die Sieben-Tage-Inzidenz, das heisst die Zahl der registrierten Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner binnen einer Woche, lag zuletzt bei 1.456.
Um in Frankreich als vollständig geimpft zu gelten, müssen Menschen nach ihrer Immunisierung spätestens sieben Monate danach ihre Auffrischimpfung erhalten haben. Diese Frist wird ab dem 15. Februar auf vier Monate verkürzt, kündigte der Gesundheitsminister an.
Der vollständige Impfstatus soll vom 15. Januar auch zur Voraussetzung für den digitalen Corona-Pass werden. Dieser 2G-Nachweis ist Zugangsvoraussetzung für Veranstaltungen, Cafés und Restaurants und wird für Fernreisen per Zug oder Flugzeug benötigt.
Lindner: Deutschland sollte Bevölkerung in einem Monat impfen können
00:38 Uhr: Um in der Corona-Krise gewappnet zu sein, sollte Deutschland aus Sicht von Bundesfinanzminister Christian Lindner bei Bedarf innerhalb eines Monats die gesamte Bevölkerung impfen können. "Deutschland sollte nie wieder unvorbereitet von einer Infektionswelle überrascht werden", sagte der FDP-Chef der "Bild am Sonntag". Man wisse nicht, welche Entwicklung die Pandemie nehmen werde. "Deshalb sollten wir bald in der Lage sein, nötigenfalls binnen eines Monats die gesamte Bevölkerung zu impfen. Wir müssen die dafür notwendige Infrastruktur schaffen sowie uns Zugriff auf entsprechend viel Impfstoff sichern."
Mit Blick auf die Ausbreitung der Corona-Variante Omikron rief Gesundheitsminister Karl Lauterbach Ungeimpfte auf, sich impfen zu lassen. "Die erste Impfung senkt bereits nach 14 Tagen das Sterberisiko drastisch. Ich appelliere an die Menschen: Lassen Sie sich impfen!", sagte der SPD-Politiker der "Bild am Sonntag". "Mit der Steigerung der Erstimpfungen können wir in der Omikron-Welle die Zahl der Corona-Toten wirksam senken." Zwar zeigten Studien, dass sich Omikron wesentlich schneller verbreite als die Delta-Variante, aber auch etwas weniger schwere Fälle verursache. "Das ist aber keine Entwarnung für ältere Ungeimpfte", warnte Lauterbach.
Die Bundesregierung strebt an, dass bis Ende des Monats vier von fünf Menschen in Deutschland mindestens einmal geimpft sind. Derzeit liegt die Erstimpfungs-Quote bei etwas über 74 Prozent der Bevölkerung.
Zudem betonte Lauterbach die Bedeutung des Maskentragens. "Die Viruslast der Infizierten ist bei Omikron niedriger, deshalb wirken Masken besser. Wir sollten unbedingt bei Begegnungen mit anderen Menschen Maske tragen." Das gelte insbesondere für den Unterricht. "Das konsequente Tragen der Masken in der Schule ist ein absolutes Muss für alle Klassen."
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