Raucher in der dänischen Provinz Nordjütland haben es künftig schwer: Die Regierung will das Rauchen an Arbeitsplätzen komplett verbieten, auch während der Arbeits- und Pausenzeit. Dänemarks Angestellte sind entsetzt, doch Nordjütland ist das noch nicht genug.

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Rauchen ist in Dänemark noch immer recht beliebt - im Vergleich zu seinen skandinavischen Nachbarn. Laut einer aktuellen Studie der Europäischen Kommission ist fast jeder fünfte Däne Raucher. Doch das möchte die Lokalregierung Nordjütlands, Dänemarks nördlichster Provinz, nun ändern - und greift ab 2020 hart durch.

Um Nichtraucher zu schützen und das Rauchen langfristig einzuschränken, startet das Gesundheitsministerium eine umfassende Anti-Raucher-Kampagne. Ihr klares Ziel: Den Genuss von Zigaretten an Arbeitsplätzen in öffentlichen Einrichtungen komplett verbieten.

Rauchverbot auch in den Pausen?

Besonders heikel: So soll das Rauchen nicht nur während der Arbeitszeit untersagt sein - auch während der Pausen gilt dann ein striktes Verbot für die Glimmstängel. Das sorgt nun für grossen Missmut bei den Arbeitnehmern.

In einem kurzen Beitrag der "Tagesschau" auf Facebook äussern sich dänische Angestellte kritisch über das Verbot und bezeichnen es als "lächerlich".

Doch das könnte noch nicht alles gewesen sein: Laut dem Bericht möchte die Vorsitzende des Regionalrats Nordjütland, Ulla Astmann, sogar noch einen Schritt weitergeben.

So soll Mitarbeitern auch das Rauchen im Home-Office und bei der Anfahrt zu einem Geschäftstermin mit dem eigenen Auto untersagt werden – schliesslich gelte dies auch als Arbeitszeit.

Rege Debatte in den sozialen Netzwerken

In den Kommentarfeldern des Beitrags herrscht nun eine hitzige Diskussion zwischen Befürwortern und Gegnern dieser neuen Regelungen. Viele Nutzer kritisieren eine Einschränkung der persönlichen Freiheit.

Doch ob die Pläne der Regierung, sollten sie denn wie geplant umgesetzt werden, rechtlich Bestand haben, wird dann wohl von auf Arbeitsrecht spezialisierten Anwälten geklärt werden müssen. In jedem Fall aber wird das geplante Vorhaben noch für viel Diskussionsstoff in Dänemark sorgen. (kad)

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