Eine Äusserung von Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) über einen möglichen muslimischen CDU-Kanzler sorgt in der Partei für Diskussionen.

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Die Debatte sei nicht nachvollziehbar und mit den Grundwerten der Partei unvereinbar, sagte der baden-württembergische CDU-Bundestagsabgeordnete Eberhard Gienger der "Bild"-Zeitung (Donnerstag). "Das "C" im Parteinamen ist ja nicht willkürlich gewählt worden."

Brinkhaus hatte dem Mediendienst Idea auf die Frage, ob ein Muslim im Jahr 2030 für die CDU Bundeskanzler werden könne, geantwortet: "Warum nicht, wenn er ein guter Politiker ist und er unsere Werte und politischen Ansichten vertritt." Das Interview wurde bereits Ende Februar veröffentlicht.

Mecklenburg-Vorpommerns CDU-Chef Vincent Kokert sagte der "Bild" dazu: "Beim besten Willen, ich kann nicht glauben, dass Ralph Brinkhaus das gesagt hat - nein, das glaube ich nicht."

Brinhaus: Religion nicht entscheidend

Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) hingegen pflichtete Brinkhaus in dem Blatt bei: "Selbstverständlich könnte auch ein muslimischer Christdemokrat, ein Hindu oder ein Atheist für die CDU Bundeskanzlerin werden."

Brinkhaus hatte in dem Idea-Interview weiter ausgeführt, die CDU sei eine Volkspartei, da gebe es ein breites Meinungsspektrum. "Für mich ist nicht entscheidend, welcher Religion ein Mensch angehört, sondern welche Werte er hat. Die CDU ist keine Religionsgemeinschaft - das unterscheidet uns von der katholischen Kirche, in der ich Mitglied bin."

CDU-Innenexperte Wolfgang Bosbach sagte der "Passauer Neuen Presse" (Donnerstag), eine solche Konstellation sei zwar "rein theoretisch denkbar, aber praktisch sehr unwahrscheinlich". "Denn mir ist nicht bekannt, dass (CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer) AKK, Friedrich Merz oder Jens Spahn beabsichtigen, zum Islam überzutreten."  © dpa

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