(cfl/rh) - Die Familie des toten KZ-Wächters John Demjanjuk hat in Rosenheim Strafanzeige wegen Totschlags erstattet.
Witwe und Sohn verdächtigen laut "Zeit.de" Demjanjuks behandelnde Ärzte, den Mann und Vater mit der regelmässigen Verabreichung des Schmerzmittels Novalgin "auf Raten hingerichtet" zu haben. "Wir glauben, dass dies zu seinem Tod geführt hat und dass mögliche unnatürliche Todesursachen untersucht werden müssen," sagte Demjanjuks Sohn "Zeit.de".
Der damals 91-jährige Ukrainer war im Mai 2011 wegen Beihilfe zum Mord an 27.900 Juden im Vernichtungslager Sobibor zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Nach der Verurteilung hatte das Gericht den Osteuropäer jedoch freigelassen. Bis zu seinem Tod am 17. März dieses Jahres hatte er in einem Pflegeheim nahe Rosenheim gelebt.
Dort soll Demjanjuk laut seinen Hinterbliebenen regelmässig das Schmerzmittel Novalgin bekommen haben. Das Medikament habe der 91-Jährige wegen seines Alters und eines speziellen Knochenleidens aber nicht erhalten dürfen.
Nach seinem Tod war der Ukrainer im Auftrag der Traunsteiner Staatsanwaltschaft obduziert worden, wie "Zeit.de" berichtet. Dabei habe es keine Hinweise für ein Verbrechen oder auf Einwirkung eines Dritten gegeben. Die genaue Todesursache Demjanjuks habe mit der Untersuchung aber nicht bestimmt werden können.
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