Bei der verheerenden Explosion in der libanesischen Hauptstadt Beirut ist auch eine Mitarbeiterin der deutschen Botschaft getötet worden.
Eine Mitarbeiterin der deutschen Botschaft im Libanon ist durch die schweren Explosionen in Beirut in ihrer Wohnung getötet worden. Das teilte Aussenminister
Unsere schlimmste Befürchtung hat sich bestätigt. Eine Angehörige unserer Botschaft in Beirut ist durch die Folgen der Explosion in ihrer Wohnung ums Leben gekommen", erklärte er. "Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Auswärtigen Amts sind in tiefer Trauer um die Kollegin."
Aussenminister Heiko Maas spricht sein Beileid aus
Er habe den Angehörigen und der Belegschaft der Botschaft Beirut sein Beileid ausgesprochen, auch im Namen der Kolleginnen und Kollegen und der Bundesregierung. "Allen, die wie unsere verstorbene Kollegin jeden Tag auf der ganzen Welt im Dienst für unser Land grosse persönliche Risiken eingehen, gilt mein Dank."
Die getötete Diplomatin galt noch bis Mittwochabend als vermisst. Bei der gewaltigen Detonation im Hafen von Beirut waren am Dienstag mehr als 130 Menschen ums Leben gekommen, rund 5.000 wurden verletzt. Rettungshelfer erwarten, dass die Zahl der Opfer weiter steigen wird. Die Explosion zerstörte grosse Teile des Hafens und der umliegenden Gebiete. Es wurde der Ausnahmezustand ausgerufen. 300.000 Menschen sollen obdachlos geworden sein.
Weitere Deutsche bei Explosion verletzt
Der parlamentarische Staatssekretär im Auswärtigen Amt, Niels Annen, unterrichtete die Fachleute im Bundestag in einem Schreiben über die Folgen der Explosion. Danach befinden sich mehrere Angehörige der deutschen Botschaft unter den Verletzten. Eine Diplomatin sei schwer verletzt worden und liege im Krankenhaus. Sie solle mit einem Spezialflugzeug der Bundeswehr "in Kürze" ausgeflogen werden, heisst es in dem Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Die Kanzlei der deutschen Botschaft im Stadtteil Dekwaneh, die Residenz des Botschafters und viele Wohnungen von Botschaftsangehörigen seien zum Teil stark beschädigt. Ein weiteres Botschaftsgebäude im Stadtteil Rabieh, in dem die Rechts- und Konsularabteilung untergebracht ist, sei dagegen funktionsfähig. Dieses Gebäude werde nun "für das akute Krisenmanagement" genutzt. Auch das Goethe-Institut in Beirut wurde schwer beschädigt.
Die Ursache der Katastrophe ist laut Annen weiter unklar. "Nach Angaben der libanesischen Regierung wurde die Explosion vermutlich von ca. 2.700 Tonnen Ammoniumnitrat ausgelöst, die seit 2013 unsachgemäss am Hafen gelagert waren", heisst es in seinem Schreiben. "Für einen Anschlag oder terroristischen Hintergrund gibt es aktuell keine Anhaltspunkte." (dpa/afp/thp/mgb)
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