Nach seinem heftig kritisierten "Ratten-Tweet" holt US-Präsident Donald Trump nun zu einer erneuten Attacke gegen Baltimore aus. Die Stadt an der US-Ostküste sei im Hinblick auf Gewaltverbrechen "schlimmer als Honduras".
US-Präsident
"Baltimore ist der schlimmste Fall", sagte Trump in dem Interview. Er habe am Dienstagmorgen von einer Statistik gehört, derzufolge Baltimore im Hinblick auf Schusswaffenangriffe, die Verbrechensrate und "die Zahl von allem" schlimmer sei als Honduras.
Trump tritt bereits vor Interview verbal gegen Baltimore nach
Vor dem Interview gab Trump einigen Reportern vor dem Weissen Haus bereits ein aggressives Statement zu Baltimore. Dessen Einwohner würden "in der Hölle wohnen". In einem Tweet bemängelte der US-Präsident zudem die aus seiner Sicht schlechten Wirtschaftsdaten der Stadt sowie die hohen Zahlen der Kriminalstatistik. Indirekt bezichtigte er zudem den demokratischen Abgeordneten Elijah Cummings der Korruption.
Trump hatte bereits am Wochenende mit Äusserungen über Baltimore und den afroamerikanischen Demokraten für Empörung gesorgt. Die mehrheitlich von Schwarzen bewohnte Stadt gehört teilweise zu Cummings Wahlkreis. Trump bezeichnete den Wahlkreis als "widerliches, von Ratten und Nagern befallenes Drecksloch".
Mordrate in Baltimore hoch – aber nicht US-Spitzenreiter
Nach Angaben der US-Bundespolizei FBI lag die Mordrate in Baltimore im Jahr 2017 bei 55,8 pro 100.000 Einwohnern und damit hinter jener von St. Louis im Bundesstaat Missouri. Baltimore hat rund 600.000 Einwohner. Laut einer Studie der NGO "Seguridad, Justicia y Paz" (Dt. Sicherheit, Gerechtigkeit und Frieden) aus dem Jahr 2017 rangiert Baltimore damit auf Rang 21 der gefährlichsten Städte der Welt.
Im Neun-Millionen-Land Honduras wurden 2018 insgesamt 41,2 Morde pro 100.000 Einwohnern verzeichnet. Das honduranische San Pedro Sula ist einem Bericht der Interamerikanischen Entwicklungsbank (IDB) vom November zufolge eine der gewalttätigsten Städte der Welt. Die Mordrate lag dort demnach bei über 80 pro 100.000 Einwohnern. (mgb/afp)
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