Donald Trump hat in einem Fernsehinterview ordentlich Dampf abgelassen. Der US-Präsident war am Telefon zugeschaltet und redete fast eine halbe Stunde ununterbrochen live - und brachte sich dabei selbst in Bedrängnis.
Rund 30 Minuten redete
Von einem Gespräch kann man allerdings nicht wirklich reden, vielmehr von einem halbstündigen Monolog. Die drei Moderatoren versuchten zwischendurch immer wieder, Trump zu unterbrechen, Nachfragen anzubringen - meist ohne Erfolg.
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Trump kocht vor Wut bei Fox & Friends
"Heute ist ein besonderer Tag", verkündete Trump gleich zu Beginn des Interviews und meinte damit den Geburtstag seiner Ehefrau Melania. Nur um dann zu gestehen, dass er zu beschäftigt sei, ihr ein richtiges Geschenk zu besorgen.
Trump schwärmte zudem vom Besuch des französischen Präsidenten Emmanuel Macron. "Er sieht den Iran sicher mit anderen Augen, als bevor er in das Weisse Haus kam", erklärte der 71-Jährige. Von dem Besuch Merkels am Freitag sprach Trump dagegen nicht.
Im Anschluss sprang der US-Präsident wild in den Themen hin und her. So schimpfte er über die "falschen Anschuldigungen", die gegen seinen Leibarzt Ronny Jackson die Runde machten.
Trump wollte ihn zum Veteranenminister machen, doch Jackson zog seine Kandidatur zurück, nachdem er massiv unter Druck geraten war. Es gab Berichte über Alkoholprobleme, zudem soll Jackson Mitarbeiter schlecht behandelt haben.
Auch das Lager von
Brisante Aussagen zu Stormy Daniels
Richtig interessant wurde es, als er über seinen Anwalt Michael Cohen sprach. Dieser habe einen Anteil seiner Rechtssachen übernommen. "Einen winzig kleinen Anteil, aber Michael repräsentiert mich bei manchen Dingen. Er vertritt mich zum Beispiel bei diesem verrückten Stormy-Daniels-Deal", erklärte Trump.
Dieser Satz könnte Folgen für den Präsidenten haben. Die Zeitung "Wall Street Journal" hatte Mitte Januar als erste über einen angeblichen Seitensprung Trumps berichtet und über ein Schweigegeld, das Trumps Anwälte der Porno-Darstellerin gezahlt haben sollen. Cohen selbst behauptet, er habe kurz vor der Präsidentschaftswahl 2016 130.000 US-Dollar aus eigener Tasche an den Ex-Pornostar bezahlt.
Sowohl Trump als auch Cohen behaupteten bisher, dass Trump von der Zahlung nichts gewusst haben soll. Inzwischen hat Cohen erklärt, von seinem Zeugnisverweigerungsrecht in dem Rechtsstreit Gebrauch zu machen.
Weitere Themen von Trump waren Ex-FBI-Chef James Comey, den Trump erneut als "Lügner und Verräter" bezeichnete, und die Ermittlungen in der Russland-Affäre. "Es gab keine Absprachen mit mir und den Russen", erklärte der US-Präsident.
Fox News würde ihn als einziges Medium fair behandeln, Sender wie CNN, ABC und NBC seien dagegen "Fake News"-Sender, beklagte Trump.
Am Ende wurde Trump noch gefragt, wie er denn seine Arbeit als US-Präsident bisher bewerte. "Eins Plus", erklärte Trump. Dann wollte er wieder loslegen, sein Justizministerium solle in der Russland-Affäre nicht weiter ermitteln. Doch die Moderatoren, die zwischendurch sprachlos Trumps Ausführungen lauschten, grätschen dazwischen: Trump habe doch sicher sehr viel zu tun. Dem konnte Trump dann nicht mehr widersprechen.
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