Welcher US-Demokrat fordert bei der Präsidentschaftswahl 2020 Donald Trump heraus? Als erste hat nun Elizabeth Warren ihren Ehrgeiz bekundet - eine scharfe Kritikerin Trumps, die sich seit Monaten eine Fehde mit dem US-Präsidenten liefert.
Bis zur nächsten Präsidentschaftswahl in den USA sind es noch fast zwei Jahre, aber schon jetzt deutet alles auf einen nervenaufreibenden Wahlkampf bei den Demokraten hin.
Mit der linken Senatorin Elizabeth Warren bringt sich jetzt eine scharfe Kritikerin von Präsident
Die 69-Jährige, die dem linken Flügel der Demokraten angehört, ist 13 Monate vor Beginn der Vorwahlen die erste prominente Vertreterin der Partei, die ihre Ambitionen mit einem solchen Schritt öffentlich macht.
Mit Biden und Sanders ist zu rechnen
Es wird erwartet, dass eine Reihe weiterer Demokraten in den nächsten Wochen und Monaten folgen werden und das Bewerberfeld sehr gross sein wird. Das war 2016 auch bei den Republikanern der Fall - was den Aufstieg des politischen Aussenseiters Donald Trump begünstigte.
Als mögliche Bewerber neben Warren gelten der frühere Vizepräsident
Eine Kandidatur von Sanders würde Warrens Chancen schmälern, da beide um Stimmen aus dem linken Lager konkurrieren würden.
In ersten Umfragen führt Biden das Bewerberfeld an. Auch die Senatoren Cory Booker, Kamala Harris, Amy Klobuchar, Sherrod Brown und Kirsten Gillibrand sowie der scheidende Abgeordnete Beto O'Rourke aus Texas werden als Kandidaten gehandelt.
Warren will für die Mittelklasse kämpfen
Der Vorwahlkampf in der Partei könnte bei einem grossen Feld ähnlich erbittert werden wie 2016 bei den Republikanern. Schon jetzt gibt es bei den Demokraten Diskussionen zwischen dem linken und dem moderaten Flügel über den Kurs der Partei und darüber, was für ein Kandidat die besten Chancen gegen Trump hätte. Diese Auseinandersetzungen dürften in den kommenden Monaten noch zunehmen.
Warren schrieb auf Twitter, sie werde ihre endgültige Entscheidung über eine Bewerbung früh im neuen Jahr bekanntgeben. In einem Video betonte sie, für die Mittelklasse kämpfen zu wollen. Jeder Mensch in den USA sollte in der Lage sein, hart zu arbeiten und für sich und die Menschen zu sorgen, die er liebe, erklärte sie.
Dabei nahm Warren auch Bezug auf ihre eigene Lebensgeschichte: Ihr Vater, ein Hausmeister, erlitt einen Herzinfarkt, als sie zwölf war. Sie ging fortan kellnern und machte als erste in der Familie einen Hochschulabschluss.
Sie nannte Trump einen "unsicheren Geldraffer"
Die Juraprofessorin, die unter anderem an der Eliteuniversität Harvard lehrte, sitzt seit 2013 im Senat und hat sich einen Namen als vehemente Kritikerin der Finanzindustrie gemacht.
Während des Präsidentschaftswahlkampfes 2016 wurde sie als mögliche Vizekandidatin von Hillary Clinton gehandelt. Damals schoss sie sich früh auf Trump ein. So nannte sie ihn etwa bei einer Rede einen "kleinen, unsicheren Geldraffer", der sich über die Finanzkrise gefreut habe.
Trump, der sich seit längerem eine Fehde mit der Senatorin liefert, konnte sich eine Breitseite gegen sie nicht verkneifen. "Ich wünsche ihr alles Gute. Ich hoffe, dass es gut für sie läuft. Ich würde gerne gegen sie antreten", sagte der Präsident am Silvesterabend in einem Interview des Senders Fox News.
Trump hat Warren in der Vergangenheit immer wieder angegriffen und öffentlich ihre Angaben angezweifelt, wonach unter ihren Vorfahren amerikanische Ureinwohner sind. Er verspottet sie regelmässig als "Pocahontas", eine berühmte Ureinwohnerin aus dem 17. Jahrhundert.
Bei einem Auftritt im Juli sagte er, sollte Warren 2020 für die Demokraten als Präsidentschaftsbewerberin antreten, werde er sie zu einem DNA-Test auffordern. Wenn dieser ihre Angaben bestätigen sollte, werde er ihr eine Million Dollar für eine Wohltätigkeitsorganisation geben.
Warren legte daraufhin im Oktober das Ergebnis eines DNA-Tests vor, wonach es "überzeugende Beweise" dafür gebe, dass einer ihrer Vorfahren vor sechs bis zehn Generationen ein amerikanischer Ureinwohner war. Sie forderte Trump auf, seine Wettschulden einzulösen, woraufhin dieser sie als Schwindlerin beschimpfte. © dpa
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