Soldaten und Veteranen geniessen in den USA ein hohes Ansehen. Doch einem Artikel zufolge soll Donald Trump abfällig über Angehörige des Militärs gesprochen haben. Der US-Präsident wehrt sich und seine Frau Melania springt ihm zur Seite.

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US-Präsidentengattin Melania Trump hat ihren Mann gegen Vorwürfe, er habe sich abfällig über im Ersten Weltkrieg gefallene US-Soldaten geäussert, verteidigt. Die Anschuldigungen seien "nicht wahr", erklärte die First Lady am Freitag im Onlinedienst Twitter.

"Es sind sehr gefährliche Zeiten, wenn anonymen Quellen mehr geglaubt wird als allem anderen und niemand deren Motivation kennt. Das ist kein Journalismus - das ist Aktivismus." Dies sei zudem "ein schlechter Dienst an der Bevölkerung unserer grossartigen Nation", führte die 50-Jährige weiter aus. Trumps dritte Ehefrau äussert sich nur selten öffentlich.

Das Magazin "The Atlantic" hatte zuvor berichtet, Trump habe im Ersten Weltkrieg gefallene US-Soldaten vor zwei Jahren bei einer Frankreichreise als "Verlierer" und "Trottel" bezeichnet.

Trump weist Vorwürfe zurück: "Fake-Story"

Der Präsident bestreitet die Vorwürfe. "Das ist eine Fake-Story von einem Magazin, dass wahrscheinlich nicht mehr lange da sein wird", sagte er am Freitag im Weissen Haus. Den Bericht in der Zeitschrift nannte Trump "einen schändlichen Versuch, die Wahl 2020 zu beeinflussen".

Die Anschuldigung, gefallene Soldaten nicht zu ehren, ist für einen prominenten US-Politiker ein schwerer Vorwurf - und erst recht für den Präsidenten, der auch der Oberbefehlshaber der Streitkräfte ist.

Das Militär geniesst in den USA einen sehr hohen Stellenwert. Unter Angehörigen der Streitkräfte war das Ansehen Trumps zuletzt gesunken, wie eine Umfrage der "Military Times" ergab. Demnach wollten 41,3 Prozent der Befragten für Biden stimmen, 37,4 Prozent für Trump.

Das Verhältnis von Trump, der sich im November für eine zweite Amtszeit wiederwählen lassen will, zu den Streitkräften des Landes ist kompliziert. Der Präsident betont immer wieder, er habe das Militär gestärkt und mit mehr Geld ausgestattet.

Allerdings kam es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Meinungsverschiedenheiten mit der militärischen Führung und zu offenen Auseinandersetzungen mit angesehenen Ex-Generälen. (afp/dpa/thp)

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