Die Bilder der Zuschauermengen bei Donald Trumps Amtseinführung wurden offenbar manipuliert. Dies gab ein damals vom Weissen Haus beauftragter Fotograf nun zu. Auf Anweisung aus dem Weissen Haus habe er die Mengen dichter wirken lassen.

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Ein vom Weissen Haus beauftragter Fotograf hat zugegeben, die offiziellen Bilder von der Zuschauermenge bei der Amtseinführung von US-Präsisdent Donald Trump bearbeitet zu haben. Das berichtete der Sender CNN am Samstag. Über die Grösse der Menge hatte es nach der Vereidigungszeremonie im Januar 2017 erhebliche Auseinandersetzungen gegeben. Trumps damaliger Sprecher Sean Spicer hatte erklärt, die Zahl der Zuschauer sei die grösste gewesen, die jemals der Vereidigung eines US-Präsidenten beigewohnt habe.

Luftbilder zeigten jedoch erhebliche Lücken im Zuschauerbereich auf der Washingtoner Mall. Die offiziellen Bilder des Weissen Hauses waren dagegen so bearbeitet worden, dass die Menge geschlossener aussieht als in der Realität, berichteten mehrere US-Medien, darunter die US-Ausgabe des "Guardian". Sie berufen sich auf öffentlich gemachte Dokumente des US-Innenministeriums.

Menge sollte grösser wirken

Trump hatte den Unterlagen zufolge am Morgen nach seiner Amtseinführung, den für die Mall zuständigen National Park Service angerufen. Eine Mitarbeiterin der Kommunikationsabteilung habe dann vom Behördenleiter den Auftrag bekommen, Bilder zu besorgen. Sie habe nicht den Auftrag erhalten, die Menge grösser wirken zu lassen. Aber es sei ihr Eindruck gewesen, dass Trump eine möglichst grosse Menge sehen wollen. Ähnlich äusserte sich der Fotograf, der letztlich Hand anlegte.

Der Zwist um die Grösse der Zuschauermenge war der erste grosse öffentliche Disput um die Wahrheitstreue des Weissen Hauses - am ersten Arbeitstag der Regierung von Präsident Trump.  © dpa

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